ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Noah bricht auf
Komposition: Mladen Gutesha
Regie: Joachim Hoene
Während sich draußen das Chaos ankündigt, sitzen ein alter und ein junger Mann in einer baufälligen Hütte. Sie verfolgen den Schatten des Fensterkreuzes, den der aufgehende Mond gegen die Wand wirft, auf seinem Weg von der Decke zum Fußboden. Das bröcklige, von zahllosen Rissen durchzogene Mauerwerk wird vor ihren Augen zu einer imaginären Landschaft mit Flüssen, Steppen, Bergen und Städten, die sich phantasiereich durchmessen. Unter der Spur des Schattenkreuzes werden Stimmen laut, Stimmen der Erinnerung, des Traumes, der Ahnung. Fünfmal nacheinander werden sie, der Alte handelnd, der Junge als stummer Zeuge, in die Situation des Aufbruchs mit einbezogen. In fünf Variationen wird ihnen deren Ausweglosigkeit demonstriert. Aber dennoch wagen sie die Flucht - wohl wissend, dass mit der wirklichen Landschaft auch die imaginäre Zugrundegehen wird.