ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Tartuffe
Vorlage: Tartuffe (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Reinhard Koester
Bearbeitung (Wort): Reinhard Koester
Regieassistenz: Hans Drechsel
Regie: Oscar Fritz Schuh
Molière gilt als Schöpfer der französischen Charakterkomödie. In seinen Werken hält er den Scharlatanen, den Parvenüs, den Heuchlern, Geizhälsen und eingebildeten Kranken seiner Zeit den Spiegel vor. Die Uraufführung des "Tartuffe" fand 1664 in Versailles statt. Allerdings hatte Molière noch Jahre hindurch immer wieder um die Erlaubnis zur Aufführung seines Werkes zu kämpfen. Eine Verordnung des Erzbischofs von Paris untersagte sogar allen Personen den Besuch des Stückes unter Androhung der Exkommunikation. Orgon hat den scheinheiligen Herrn Tartuffe in seinem Haus aufgenommen. Während Orgons Mutter, Madame Pernelle, und der Hausherr selbst die Partei Tartuffes ergreifen, dessen Frömmigkeit sie für echt halten und dem sie restlos vertrauen, ist die übrige Familie anderer Ansicht und beklagt sich über den von der Straße aufgelesenen Mann, hinter dessen scheinheiligem Wesen sich nichts als Eigennutz und Lüge verbergen. Aber Orgon ist nicht zu überzeugen ... Diese Komödie, eine scharfe Anklage gegen die Heuchelei unter dem Deckmantel der Frömmigkeit, stellt in der Konzentration der Handlung, der Charakteristik und der Verskunst einen Höhepunkt in Molières Werk dar.