ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung
Truman Capote, Friedrich Forster
Die Grasharfe
Vorlage: Die Grasharfe (Roman, amerikanisch)
Übersetzung: Annemarie Seidel, Friedrich Podszus
Bearbeitung (Wort): Friedrich Forster
Komposition: Johannes Aschenbrenner
Technische Realisierung: Wilhelm Hagelberg, Renate Kuhls
Regieassistenz: Willy Lamster
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Eine alte Jungfer verläßt nach einem Zerwürfnis mit ihrer Schwester den gemeinsamen Haushalt in einer amerikanischen Kleinstadt. Sie siedelt sich, von einer mischblütigen Dienerin und einem sechzehnjährigen Jungen begleitet, draußen im Walde auf einem Baumhaus an. Aber dieser unscheinbare Vorfall reizt die ganze Stadt. Man betrachtet diese Flucht friedfertiger Menschen aus der Gesellschaft der Geldverdiener, Wortführer und Betrüger als eine lautlose Kritik. So erklärt sich die moralische Entrüstung der Spießer. Das Recht soll gebeugt werden, um die Baumbewohner zurückzuholen - aber gerade in diesem Augenblick bricht der Angriff der Stadt zusammen. Nicht die harmlosen Menschen im Baum waren der Feind, sondern der Geschäftsmann in ihren eigenen Reihen. Capotes "Grasharfe" ist ein dichterisches Symbol des immerwährenden inneren Kampfes zwischen den Rechnern und den Träumern. Der Schluß deutet an, daß beide Parteien verlieren müssen.