Hörspiel
Autor/Autorin:
Wolfdietrich Schnurre
Nächtliche Begegnung
Redaktion: Heinz Schwitzke
Technische Realisierung: Peter Gawehn, Renate Marschütz, Renate Kuhls
Regieassistenz: Dieter Traeger
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Wilfried Seyferth A-Passant Franz Schafheitlin B-Autofahrer Hans Paetsch C-Besucher Wolfgang Wahl Captain Sloane Josef Dahmen Williams Joseph Offenbach Mohandas Max Walter Sieg Männerstimme Günther Jerschke Schmidt, Soldat Manfred Greve Schmidt, 8jährig Andreas von der Meden Heini Walter Klam Offizier Jo Wegener Sekretärin Karl-Heinz Kreienbaum 1. Männerstimme Werner Riepel 2. Männerstimme Horst Krage Heinz Roggenkamp Adolf Hansen Max Zawislak Erwin Laurenz
Ein aus Rußland heimkehrender, erblindeter Soldat findet in seinem, nun von einem englischen Offizier bewohnten Haus Aufnahme. Der englische Captain hängt mit seinem ganzen Herzen an einem ängstlichen Schäferhund, den er jedoch auf ungewöhnlich strenge Weise zu einem tapferen Tier erziehen möchte. Der Hund faßt Zutrauen zu dem Heimkehrer. Es stellt sich heraus, daß diese beiden von den verzehrenden Schrecken des Krieges gezeichnet sind und immer noch in ständiger Furcht leben. Aus dieser Gemeinsamkeit heraus lernen der Blinde und der Hund sich verstehen und helfen.
Das Bild einer im jugendlichen Übermut gequälten und getöteten Katze verfolgt den Soldaten Schmidt in zermürbenden Träumen. Als sich während des Rußlandfeldzuges für Schmidt die Gelegenheit bietet, eine hilflos auf einer Eisscholle treibende Katze vor dem Tod zu retten, springt er in den eisigen Fluß und setzt sein Leben für das Tier aufs Spiel. Dieser Sühneakt befreit Schmidt zwar von seinem Alptraum, trägt ihm jedoch, da er daraufhin erkrankt, durch die Anklage, er sei ein Simulant und wolle sich der Wehrpflicht entziehen, Gefängnis und die Versetzung zu einer Strafkompanie ein. Der für seine Verurteilung verantwortliche Richter erhält lange nach dem Krieg den Besuch eines Kameraden von Schmidt, der die wahren Hintergründe des Geschehens aufklärt und den Richter mit dem Vorwurf der Schuld an Schmidts Tod in der Strafkompanie belastet. Besondere Umstände und eine Fotografie der damals geretteten Katze führen dazu, daß nun das schuldbeladene Gewissen des Richters von dem Katzen-Alptraum heimgesucht wird. Diese beiden Geschichten wurden von Wolfdietrich Schnurre dramatisiert und durch eine Rahmenhandlung verbunden.
Produktions- und Sendedaten
- Nordwestdeutscher Rundfunk 1954
- Erstsendung: 07.10.1954 | 68'51