ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Freigeist
Vorlage: Der Freigeist (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Anette Bäcker, Paul Bäcker
Bearbeitung (Wort): Hans Bräunlich
Komposition: Wolfgang Florey
Technische Realisierung: Peter Kainz, Venke Decker
Regie: Jörg Jannings
Der Philosoph Denis Diderot ist im Schloß von Baron d'Holbach zu Gast. Doch umgeben von weiblichen Herausforderungen unterschiedlichster Art, kommt der Herausgeber der berühmten "Enzyklopädie" nicht zur Ruhe: Baron d'Holbachs Tochter, ein junges Mädchen, dessen Leidenschaften gerade erst geweckt wurden, bedrängt ihn. Seine Ehefrau fordert nunmehr endgültig die eheliche Treue ein, und seine Tochter die Einwilligung für ein selbstbestimmtes Leben, wenn möglich mit einem unehelichen Kinde. Und das alles in einer Situation, in der Diderot den Reizen der weltläufigen Madame Therbouche erliegt, die ihn porträtieren will. Dabei wird seine Geduld in mehr als einer Hinsicht auf die Probe gestellt. Zumal eine Fracht kostbarer - für die Zarin bestimmter - Bilder in Gefahr ist, gestohlen zu werden. Außerdem hat Jean-Jaques Rousseau seinen Artikel über die Moral nicht geliefert. Diderot müßte ihn nun selber schreiben, denn die Druckerei wartet auf das Manuskript, doch hat weder Lust noch Zeit dazu. Die Reize der Damen beschäftigen ihn weit mehr. - So sehr, daß er beinahe zu spät bemerkt, wie übel ihm mitgespielt wir.
Eric-Emmanuel Schmitt, geb. 1960 in St.Foy Les Lyon. 1974-78 Musikstudium in Lyon. 1980-85 Studium der Philosophie in Paris. 1986 Dissertation: "Diderot und die Metaphysik". In den folgenden Jahren Lehrauftrag für Philosophie. Schmitt lebt in Paris, arbeitet neben dem Theater auch für Film und Fernsehen. Romancier ("La secte des égoistes") und Essayist. Theaterstücke: "Die Nacht in Valognes" (91); "Der Besucher" (93) (Theatralische Entdeckung des Jahres); "Golden Joe" (95); "Enigma" (96) (in Paris mit Alain Delon uraufgeführt); "Der Freigeist" (97); "Milarepa" (Monolog); "Frederick" oder "Boulevard du crime" (1998 uraufgeführt im Pariser Théatre Marigny mit Jean Pierre Belmondo in der Titelrolle).