ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Griechische Passion
Vorlage: Griechische Passion (Roman, griechisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Hellmut Kleffel
Regie: Günter Siebert
Die Fabel des Buches stützt sich auf einen alten Brauch - vielleicht das Relikt eines mittelalterlichen Mysterienspiels: Alle sieben Jahre werden einige Bauern dazu auserwählt, in der Karwoche die Passion Christi aufzuführen. Die Wahl erfolgt durch den Popen und die Dorfältesten am vorausgehenden Osterfest; so bleibt den Darstellern ein Jahr Zeit zur äußeren und inneren Vorbereitung auf die ihnen zugedachten Rollen. In diese Zeit der Vorbereitung fallen die Ereignisse des Romans, den der Autor in dem kleinasiatischen Griechendorf Likovrisi spielen läßt. Der arme Hirte Manoliòs (Christus), seine drei bäuerlichen Freunde (Petrus, Jakobus und Johannes), die Hure Katerina (Magdalena) und Panagiotaros (Judas) sind die Hauptpersonen, die dazu ausersehen sind, die Leidensgeschichte Christi darzustellen. Im weiteren Sinn aber ist das ganze Dorf an dem Passionsgeschehen beteiligt. Die Helden identifizieren sich mit ihren Rollen so sehr, daß eine Wiederholung des biblischen Geschehens in dem kleinen anatolischen Dorf unausweichlich ist: Manoliòs wird in der Kirche erstochen. (Nach Kindlers Neuem Literaturlexikon )