Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Johann Wolfgang von Goethe
Stella
Ein Schauspiel für Liebende
Vorlage: Stella (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Hermann Gaupp
Regie: Paul Hoffmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Inge Birkmann Stella Mila Kopp Cäcilie, anfangs Mme Sommer Hans Caninenberg Fernando Karin Schlemmer Lucie, beider Tochter Walter Kottenkamp Verwalter Lilo Barth Postmeisterin Ingeborg Niepage Annchen, ihre Stieftochter Hans Treichler Karl, Wirtsbursche, Postillon Kurt Condé Bedienter Stellas Kurt Michael Sprang Bedienter Fernandos
1775 entstand die "Stella", ein Schauspiel für Liebende. Goethe schrieb es in der Zeit seiner Liebe zu Lily Schönemann, deren Züge unverkennbar in der Titelfigur wiederzufinden sind, während Cäcilie, die andere Frauengestalt des Dramas, dem Bilde Friederike Brions entspricht. Zwischen den beiden liebenden Frauen steht Fernando. Ein Mann zwischen zwei Frauen - es ist ein altes, oft wiederholtes Thema der Literatur. Aber niemand hatte bisher gewagt, sich so unverhohlen zu dem Naturgesetz der Liebe zu bekennen. Denn welche Kühnheiten wagt der Schluß: in einer Art von Seelenbündnis beschließen die drei Liebenden, gemeinsam fortzuleben. Dieser Schluß ist entweder allzu optimistisch, utopisch oder sehr unmoralisch oder aber - und damit treffen wir Goethes Ziel: diese Doppelehe setzt eine hohe Reife des seelischen Lebens voraus, eine Schwungkraft des Gefühls, wie sie nur wenigen Menschen gegönnt ist. Als aber die Moralisten allzu sehr zeterten, gab Goethe der Konvention nach: in einer zweiten, nicht mehr wie in dieser ersten Gestaltung innerlich logisch zwingenden Form endet die Sache anstatt mit Versöhnung mit einem Doppelselbstmord. Die Funkbearbeitung von Hermann Gaupp stützt sich auf die ursprüngliche Niederschrift Goethes, in der sich unverfälscht das Thema des Spiels offenbart: die überwältigende, erschütternde und alle inneren und äußeren Widerstände überwindende, im reinen Gefühl triumphierende Liebe.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1951
- Erstsendung: 25.02.1951 | SDR1 | 66'00
Veröffentlichungen
- Download: SWR Edition 2012
- CD-Edition: Random House Audio 2011 (in der Sammlung "Johann Wolfgang Goethe - Werke. Eine Auswahl auf 40 CDs")