ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Simson Silverman
Regie: Ulrich Lauterbach
Das letzte der drei Hörspiele von Robert Neumann ist das einzige, das n einem spezifisch jüdischen Milieu spielt und die Beziehung zurjüdischen Überlieferung herstellt. New York im Jahre 1938: Ein jüdischer Metzgergeselle wird von einem Boxmanager endeckt und gegen einen Boxer aus Hitler-Deutschland in den Ring geschickt. Silverman siegt durch k. o. Er ist der Held, der von Gott gesandte Rächer seines geschlagenen Volkes. Er ist "Simson". Und doch ein Kind, das mit naiver Verwunderung zusieht, wie man es plötzlich umjubelt, in Schaubuden herumzeigt und in einen neuen Kampf jagt, der seiner Karriere ein schnelles Ende bereitet. Beschimpft, verhöhnt, vergessen, irrt er durch die Fremde,an der Seite einer Chansonsängerin, die ihn betrügt und zugleich am Leben erhält. Wieweit sind die Schicksale in diesen drei Hörspielen jüdisch? "Das Jüdische", so Robert Neumann, "wäre allenfalls noch zu übersehen, solange der Schicksalsfaden nicht in den Teppich gewoben ist. Erst der Teppich zeigt das andere Muster: die größere Buntheit; die tiefer und greller leuchtenden Farben; und die Prävalenz der blutigen Farbe Rot."