Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Traute Hellberg
Tagebuch
Komposition: Friedrich Scholz
Regie: Jörg Jannings
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Karl John Peter Lembach Christine Gerlach Hanna, seine Frau Lothar Blumhagen Frieder Heimisch, Schauspieler Jo Becker Helmut, Peters Bruder Sibylle Gilles Grete, dessen Frau Christine Sag Cilli, Hausmädchen bei Lembachs Norbert Langer Klaus Degen, Student Reinhold Bernt Sick, Parteisekretär des Theaters Ralf Bregazzi Dulz, Vorsitzender der Kulturabteilung der SED Klaus Sonnenschein Vopo-Unterleutnant der Grenzpolizeistation Helmut Grube Oberst der Passabteilung des Polizeipräsidiums Otto Matthies Leonhardt, Bühnenmeister Hans Mahlau Inspizient Otto Czarski Beleuchter Fritz Daniger 2. Beleuchter Ditha Upré Intendanzsekretärin Hans Tamm Ein kleiner Junge Serge Knuth Sirnow, russischer Kulturoffizier Franz Dannenbauer Junger Mann Sacha Berger Junge Frau Helmut Ziegner Radiosprecher Joachim Boldt Radiosprecher Dieter Arnold Wolfgang Conradi Paul Paulschmidt Josef Wilhelmi
"Es ist schade um den Menschen". Ein Wort Strindbergs, das die Autorin zitiert, deutet darauf hin, daß die innere Gefährdung, die von einer mit der Macht gepaarten Ideologie ausgeht, schlimmer und nachhaltiger sein mag als die äußere Bedrohung.Peter Lembach, Altkommunist, unter Hitler verfolgt, soll nach dem Krieg als Intendant eine Ostberliner Bühne übernehmen. Hanna, seine Frau, ist ihm über die Grenze gefolgt.Peter Lembach hat ideale Vorstellungen, die er nach freiem Entschluß glaubt verwirklichen zu können. Aber schon bei den ersten Versuchen, seine künstlerischen Prinzipien durchzusetzen, stößt er mit den Funktionären der Partei zusammen. Vor die Wahl gestellt, sich den Parteibeschlüssen zu beugen oder seinen Plänen zu entsagen, gibt er den Widerstand auf. Die Veränderungen, die nun in ihm vorgehen, und die sich nicht nur in seiner Arbeit auswirken, stürzen Hanna in schwere Konflikte. Das Hörspiel läßt den gefährlichen Einfluß der totalitären Ideologie auf das Bewußtsein des Menschen erkennen, der im Kompromiß mit der Macht eine Lösung zu finden glaubt. Dem Kompromiß folgt nahezu zwangsläufig die innere Unterwerfung, die schließlich dazu führt, daß mit dem eigenen Denken auch das eigene Leben der Macht ausgeliefert wird.
Produktions- und Sendedaten
- RIAS Berlin
- Erstsendung: 17.07.1963 | 89'55