Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Jules Supervielle
Ochs und Esel bei der Krippe
Vorlage: Ochs und Esel im Stall zu Bethlehem (Prosa, französisch)
Bearbeitung (Wort): Anne Bauer
Komposition: Johannes Aschenbrenner
Technische Realisierung: Peter Gawehn, Werner Stumpf
Regieassistenz: Willy Lamster
Regie: Egon Monk
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heinz Klevenow Ochs Heinz Reincke Esel Ingrid Stenn Maria Herbert A. E. Böhme Joseph Rudolf Fenner Löwe
"Von mir, vom Esel wird selten gesprochen, und doch bin ich in der Geschichte wichtig; ich trug die Jungfrau Maria, geführt von Josef, nach Nazareth." Jules Supervielle gibt den beiden Tieren, die in keiner Krippenszene fehlen und von denen dennoch kaum jemand Notiz nimmt, eine Stimme. Er läßt sie miteinander über ihre Erinnerungen an jene Nacht reden, in der das wunderbare Licht erschien und das Kind in der Krippe lag. Aus der Perspektive der Tiere sieht alles ganz anders aus - aber es ist dieselbe Geschichte. Der Ochs ist ein wenig ungeschickt, er hat Schwierigkeiten mit seinen Hörnern, als er das Kind wärmen will. Der Esel ist ein alter Besserwisser, der die Minderwertigkeitskomplexe des Ochsen weidlich ausnutzt. Eifersüchtig sind sie alle beide: wer darf zum Beispiel dem Kind Schatten spenden? Und wie hält man am besten die Fliegen von ihm fern? Während sich beide nach Kräften bemühen, dem Kind die ersten Erdentage so angenehm wie möglich zu machen, glücklich über das strahlende Lächeln, mit dem sie belohnt werden, kommen und gehen die Besucher. Die drei Könige von weither und der König der Wüste, der Löwe, dessen Mähne nie einer gekämmt hatte, außer dem Wüstenwind. Es steht außer Zweifel, daß dieses Kind, aus dessen Träumen Engel hervortreten, auch die Tiere, die ihm dienen, besser machen wird.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1957
- Erstsendung: 24.12.1957 | NDR 1 | 37'58