ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Der gute Gott von Manhattan
Redaktion: Heinz Schwitzke
Technische Realisierung: Erich Klemke, Sibylle Röhr
Regieassistenz: Rupprecht
Regie: Fritz Schröder-Jahn
Die große bedingungslose Liebe entrückt zwei Menschen ihrem Selbst und der Welt. Deshalb ist sie ein Unheil. Weil eine solche verzehrende Leidenschaft die Ordnung stört, , bringt der "gute Gott von Manhattan" die Paare um. Liebe muß sich – sagt er – ersichtlichen Zwecken beugen und Nutzen liefern. Sie muß nüchtern sei oder es beizeiten werden. Unsere Welt duldet keine Ekstase. Ein Richter soll den Wohltäter, der das Heil zugleich mit Höllenmaschinen bringt, aburteilen. Aber er wird während der Vernehmung immer mehr davon überzeugt, daß die Thesen des Angeklagten richtig sind. Diese Vernehmung mit vielen Rückblenden bildet die Handlung des sehr lyrischen Funkwerks von Ingeborg Bachmann.
Eine Gerichtsverhandlung. Angeklagt ist der gute Gott von Manhattan, mythischer Herr des Wolkenkratzerviertels, dem alle Eichhörnchen bedingungslos ergeben sind. Sein Verbrechen, Mord an dem Mädchen Jennifer, steht außer Zweifel; er läßt sogar durchblicken, daß er Urheber weiterer mysteriöser Mordanschläge, besonders auf Liebespaare, ist. Zu klären sind die Motive, zu klären ist, ob die Weltordnung, die auf festen Konventionen beruht, von der Liebe zwischen Jan und Jennifer bedroht wurde. Dazu wird ihre Liebesgeschichte rekonstruiert.