ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die Lüge
Nach dem Theatestück von Nathalie Sarraute
Vorlage: Die Lüge (Le mensonge) (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Elmar Tophoven
Technische Realisierung: Walter Guggenberger, Heide Walbert
Regie: Heinz von Cramer
In einem Spiel mit der Lüge werden die Beziehungen zur
Wahrheit eingekreist, die von verschiedenen Personen in
unterschiedlicher Form unterhalten werden. Dabei bedient
sich Nathalie Sarraute der ihr eigenen Technik der
Konversation und nach innen gewendeter Subkonversation. Als
Subkonversation zeigt sie jene untergründigen,
innerpsychischen Kommunikationsketten, die sonst nicht laut
werden zwischen Menschen, die aber deren wirkliche
Befindlichkeiten und Verhältnisse genauso bestimmen wie die
ausgesprochenen Worte. So wird Verdecktes zur Sprache
gebracht, ohne ganz eindeutig zu werden. "Im Dialog, der ein
realistischer zu sein scheint, muß man das zeigen, was es in
Wirklichkeit unterhalb des Dialoges gibt ..." (Natalie
Sarraute)
Nathalie Sarraute will keine Attrappen des Wirklichen aufbauen. Statt sich Gespräche auszudenken, wie sie "wirklich" stattfinden könnten, zeichnet sie den Dialog unter dem Dialog auf, Reaktionen, Regungen, Assoziationen, die gewöhnlich nicht zur Sprache kommen. Das wahre Gespräch also? Oder wieder eine Erfindung?