ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Hermann Moers

Die Tauben


Regieassistenz: Willy Lamster


Regie: Fritz Schröder-Jahn

Er ist am Leben gescheitert. Was er auch anpackte, es mißlang ihm. Stets machte er die anderen dafür verantwortlich; dabei wußte er doch genau, daß er selber ganz allein schuld war. Statt sich zu ändern, begann er zu trinken. Schließlich lief ihm seine Frau davon, und zuletzt verlor er sogar seine Stellung! Jetzt sieht er nur noch einen Ausweg: Selbstmord! Unzählige Male hat er sich das vorgenommen und es überall herumerzählt. Die Leute lachten ihn aus. Sie fanden seine >Ich-mache-Schluß-Erzählungen< lustig. Sie kannten ihn ja! - Jetzt steht er auf dem Kirchturm: Ein Häufchen Elend, dem der Mut zum Leben und zum Sterben fehlt. Er will springen und zögert doch immer wieder. Hinuntergehen und ein neues Leben beginnen? Niemals! Dann schon lieber springen! Hermann Moers macht uns in seinem Hörspiel zu Zeugen dieses verzweifelten Kampfes. Die Tauben, die im Kirchturm nisten, belauschen die Monologe des Selbstmörders. Sie verstehen zwar seine Sprache nicht, aber sie beobachten jede Bewegung und Gefühlsregung des Mannes. Sie deuten und mißdeuten sie aus ihrer teilnahmslosen Vogelperspektive.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Hannes Messemerder Mann
Hanns LotharTaube
Ursula SiegTaube
Walter JokischTaube
Gerd MartienzenTaube
Gerda SchöneichTaube


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1965

Erstsendung: 10.03.1965 | 62'55

Darstellung: