Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Carl Sternheim
Der Kandidat
Vorlage: Der Kandidat (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Karl Heinz Rabe
Komposition: Werner Haentjes
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Robert Meyn Russek Irmgard Först Frau Russek Antje Geerk Luise Michael Degen Grübel Willkit Greuèl Seidenschnur Ernst Fritz Fürbringer Graf Reydt Ingo Eckert Graf Achim von Reydt Harry Naumann Dettmichl Götz von Langheim Bach Ursula Langrock Evelyn Hans Joachim Steindamm Diener bei Russek Walter Hilsbecher Präsident
Carl Sternheim (1878-1942) gilt unter den deutschen Dramatikern als
legitimer Erbe Frank Wedekinds. Er bezeichnete sich selbst als "Arzt am Leibe seiner Zeit".
In "Der Kandidat", einem seiner weniger bekannten Stücke, attackiert
er schneidend und mit bösem Witz Geltungsbedürfnis und Machtgelüste
der kleinstädtischen Bourgeoisie während eines Wahlmanövers. Trotz der
historischen Bezüglichkeit – das Stück spielt kurz vor dem ersten
Weltkrieg – hat es auch heute nichts von seiner Aktualität verloren.
Der Provinzstadt-Fabrikant Russek ist außerordentlich ehrgeizig, sich "Mitglied des Reichtages" nennen zu dürfen. Drüber läßt er seinen Charakter vor die Hunde gehen, indem er keine Chance verpasst, ihn bloßzustellen: sowohl den Wahlausschüssen aller Parteirichtungen wie den Besuchern einer Wahlversammlung redet er nach dem Munde, wechselt seine Gesinnung von Stunde zu Stunde, um es allen – und damit natürlich keinem – recht zu machen. Er wirft sogar sein Vermögen in die Waagschale des Erfolges, ja, er verkuppelt seine Frau und seine Tochter, um Wählerstimmen zu gewinnen.
Produktions- und Sendedaten
- Saarländischer Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk 1964
- Erstsendung: 30.09.1964 | SR 2 | 50'08