ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Dr. Dr. Hippolyt Leibetseder
Komposition: Ernst Brandner
Technische Realisierung: Palapies, Günter Hildebrandt, Jütte
Regie: Helmut Brennicke
Josef Martin Bauer wollte eine Art Ballade vom geistigen Wirtschaftswunder singen: Der studierte Bauernsohn Hippolyt ist ein illegitimer Grafensprößling und macht bald unter diesem, bald unter jenem Namen Karriere. Daraus wurde ein in die Form des Volksstücks gepreßter Essay im undichterischen Niemandsland: Für Intellektuelle zu uninteressant, für volkstümliche Ansprüche zu hoch - und auf jeden Fall zu konfus. Aus der papierenen Sprache, mit parodistischen Bonmots aus dem Notizbuch gewürzt, konnte vor allem die Schlüsselfigur der unverheirateten Mutter kein Leben gewinnen, die aus Minderwertigkeitskomplexen ihren Sohn zur Hochstapelei anstiftet. Damit war die Chance des Stückes vertan. (Aus einer zeitgenössischen Rezension)