Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Ingomar von Kieseritzky
Schatzi oder dem Tier ist das Menschliche nicht fremd
Dramaturgie: Matthias Spranger
Technische Realisierung: Daniel Senger, Christiane Köhler
Regieassistenz: Holger Heddendorp
Regie: Ulrich Lampen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ulrich Wildgruber Hebbel Tina Engel Christine Jens Wawrczeck Lampi Michael Habeck Mundt Matthias Haase Haubel
Nun also Hebbel, Friedrich (1813-1863), vom Nichts zerwühlter Tragöde aus dem Dithmarschen. Hebbels Liebe zum Eichhörnchen Lampi (ein Auge blind, schlechtes Zähnchen, winzige Pfote) wird auffällig. Frau Christine (geb. Enghaus, Burgschauspielerin) muß mit einem neuen Liebesfall fertig werden, einer Art platonischem Sodomismus, denn Lampi nimmt teil an Schreibblockaden, Formproblemen, Schnarch- und Rheumaanfällen. Hausarzt Dr. Mundt hat bei Hebbel eine Art Cerebralphimose diagnostiziert, Ursache aller physischen und psychischen Verengungen und Stockungen. Nichts großes Tragisches. Auch der Dichter Haubel von der Gesellschaft 'Geist rettet die Welt' (GRW), der dem berühmten Kollegen sein Syphilis-Schicksal andienen möchte, hinterläßt außer Selbstmord keine tragischen Entwürfe. Christine hat es immer gewußt: Rhizinus und scharfes Denken hätten Besserung gebracht bei dieser Beschäftigung mit großen Stoffen.
Weitere Informationen
Ingomar von Kieseritzky, geboren 1944 in Dresden, lebt in Berlin. Freier Schriftsteller. Eine Auswahl seiner zahlreichen Hörspiele erschien 1993 als Buch- und Cassettenedition. 1997 Hörspielpreis der Kriegsblinden.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 1999
- Erstsendung: 18.04.1999 | SWR2 | 54'46
Rezensionen (Auswahl)
- Klaus Ungerer: FAZ, 17.4.1999 - Christian Hörburger: Funk-Korrespondenz. 47. Jahrgang. Nr. 16. 23.4.1999. S. 31f.