ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Krieg und Frieden (8. Teil)
Vorlage: Krieg und Frieden (Roman, russisch)
Übersetzung: Marianne Kegel
Bearbeitung (Wort): Gert Westphal
Komposition: Bernd Scholz
Regie: Gert Westphal
Tolstoi (1828-1910) gehört als Mensch und Dichter zu den
erstaunlichsten Erscheinungen der Weltliteratur. Zunächst stark unter
dem Einfluss von Rousseaus Thesen stehend, wandte er sich von den
konventionellen Anschauungen seiner Gesellschaft und der europäischen
Kultur ab und verkündete die Rückkehr zur Einfachheit, so wie sie das
Urchristentum verstand: "Es ist keine Größe da, wo nicht auch
Schlichtheit, Güte und Wahrheit sind."
Neben "Anna Karenina" ist "Krieg und Frieden" sein bedeutendster
Roman. Er entstand in der Zeit von 1863 - 1869. Dieses Epos hat den
Russlandfeldzug Napoleons zum historischen Hintergrund. Doch nicht die
großen geschichtlichen Individuen lenken die Ereignisse: Sie selbst
sind Gelenkte und der Sinn der Geschichte - wie Tolstoi ihn versteht -
liegt in der Integration unendlich vieler kleiner Elemente. So
erwächst in dem pazifistischen Werk
KRIEG UND FRIEDEN "das unfassbare Wesen des Lebens" als Ausdruck des
Willens der Gottheit.