ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Jan Rys

Vertreibung


Technische Realisierung: Ludwig Kolarik

Regieassistenz: Dieter Carls


Regie: Günther Sauer

Die Leiden des Ehepaars Doleschall haben im Nationalsozialismus begonnen. Ob sie Opfer des braunen Terrors oder des Krieges wurden, bleibt unklar. Obwohl die Zeit der Vertreibungen lange zurückliegt, behaupten die alten Leute, sie würden eines Tages erneut abgeholt. Diesmal wollen sie vorbereitet sein und haben deshalb ihre Koffer gepackt. Vertreibung aus Haus und Wohnung gibt es immer und überall. Die letzte haben wir unlängst erlebt. Das Schicksal der Vertriebenen ist grausam gewesen, aber man hat ihnen geholfen, so dass die meisten von ihnen keine Vertriebenen mehr sind, weil sie wieder Wohnung und Haus erworben haben. Es gibt jedoch "noch eine andere Vertreibung – die aus der Welt. Überall und immer richten sich die Menschen ein: in ihrer Familie, unter ihren Nachbarn, zwischen dem Krimskrams ihrer Möbel, um schließlich zu erfahren, dass die Welt eine trügerische leere Hülle ist und sie die Menschen längst aus sich vertrieben hat. Wir sträuben uns zu erkennen, dass es eine Vertreibung in die Glückseligkeit gibt." (Jan Rys)

Jan Rys, 1931 in Mährisch-Ostrau geboren, besuchte deutsches und tschechisches Gymnasium, floh 1948 nach Wien, ging 1949 nach Deutschland. Am Abendgymnasium in Kassel absolvierte er Deutsch-Studien. Seit 1951 lebt Jan Rys als freier Schriftsteller, zunächst in Hamburg und dann in Wien. Neben einem Roman, Bühnenstücken, Fernsehspielen und Features schrieb Jan Rys vor allem Hörspiele.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Walter BluhmFranz Doleschall
Trudik DanielAnna Doleschall
Ruth HellbergDorle Rumbüttel
Ruth BaldorZimmerwirtin


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk / Südwestfunk 1965

Erstsendung: 03.03.1965 | 20:15 Uhr | 52'40

Darstellung: