Essay

Autor/Autorin: Martin Zeyn

50 Jahre Hörspiel im BR (5. Teil: 1969-1973)

Technische Realisierung: Wolfgang Karreth, Cordula Wanschura
Regieassistenz: Holger Buck

Regie: Bernhard Jugel

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Beate Himmelstoß
    Joachim Höppner
    Gert Heidenreich

1968 bezeichnete Heißenbüttel das Genre Hörspiel als einen "literarischen Nachzügler". Aber um '69 wandelt sich das Bild vollkommen. Schon 1968 wurde Ernst Jandl und Friederike Mayröcker für 'Fünf Mann Menschen' unerwartet der Hörspielpreis der Kriegsblinden verliehen. Damit kam eine neue Autorengeneration zum Zuge, die unerprobte Wege des Erzählens im Medium Rundfunk zu beschreiten versuchte. Rasch war ein Name gefunden: das 'Neue Hörspiel'. Auch die Münchner Dramaturgie trägt zu dieser Entwicklung bei, fünf ihrer Produktionen werden in Folge mit dem wichtigen Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet: Helmut Heißenbüttels 'Zwei oder drei Porträts', Paul Wührs 'Preislied', Hans Noevers 'Der Tod meines Vaters', Alfred Behrens' 'Das große Identifikationsspiel', Dieter Kühns 'Goldberg-Variationen'. Die unterschiedlichsten Formen fanden Eingang ins Programm: O-Ton-Collagen von Ror Wolf, Wolf Wondratschek und Ferdinand Kriwet, aufklärerische Berichte aus der Arbeitswelt, eine Pop-Version von Pindars 'Olympischen Oden'. Auch neue musikalische Töne erklangen, so steuerten die Krautrocker Amon Düül die Musik zu zwei Hörspielen bei. Ein inhaltlicher und ästhetischer Aufbruch durchzieht das Programm. Viele der damaligen Produktionen zählen längst zum Repertoire und gelten als neue Klassiker.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 1999
  • Erstsendung: 17.05.1999 | Bayern 2 | 52'34

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?