Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Alfred Behrens
Die Tür nach Hochtief
Redaktion: Holger Rink
Dramaturgie: Holger Rink
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Claudia Jira
Regieassistenz: Daniela Tautorus
Regie: Alfred Behrens
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Christian Brückner Sprecher A Christian Redl Sprecher B Werner Wölbern Sprecher C
"Atmo links: Breitenbachplatz Mai 2000 - Atmo rechts: Kosovo-TV-Krieg (ARD/CNN) - A: 30 März 1999 13 Uhr 03 - B: ich sitze bei San Giorgio auf dem Breitenbachplatz - C: die Sonne scheint, es ist der dritte Frühlingstag des Jahres - A: die International Herald Tribune schreibt '5 Leaders in Kosovo executed, NATO asserts' - B: ich sitze in der Sonne und schreibe mit der linken Hand das erste Lunch Poem für Katarina Kitanaro, Geburtstagsgeschenk zum 5. April 1999 - C: Jan Christoph sitzt bei Scheuermann in der Fasanenstraße am Flügel und spielt mit der linken Hand Boogie-Figuren - A: mit der rechten Hand Paraphrasen auf frühen Cecil Taylor." (Alfred Behrens)
Ein Hörspiel, montiert aus Lunch Poems - tagebuchähnlichen Notizen, briefähnlichen Mitteilungen an eine geliebte Frau, verschickt per Luftpost, per E-mail und per Voice-Mail, durch die Prärie und über den Atlantik. Ein Hörspiel, montiert aus Reiseberichten - Iowa, Chicago, das Farnsworth House des Architekten Mies van der Rohe am Fox River in Illinois -, wie in der Mnemotechnik wird die Glas-, Stahl- und Travertin-Architektur zum Zeichenträger von Erinnerungen, Assoziationen, Assonanzen, Konnotationen. Das Hörspiel erzählt die "Love-Story" einer "literary relationship" zwischen einem Mann auf Reisen und einer Frau in der Norddeutschen Tiefebene. Der Minnesänger spielt mit allem, was sein Bewusstsein, der Aufnahmekopf seines DAT-Walkmans, seine CD-Sammlung und sein Filmarchiv herbeizitieren können: Atmosphärische Geräusche, Love Songs, Jazzfetzen, "High Noon" und "Sans Soleil". So entsteht ein akustisches Poem, das von der Liebe zu einer Frau erzählt - von der Liebe zum Reisen, zur Musik, zum Kino und von der Liebe zur Maschine Hörspiel, zu dem Traum-Generator radio-play, der ganz spielerisch einen WortMusik- Geräusch-Film projiziert auf die Kopfkino-Leinwand des Hörers.
Weitere Informationen
Alfred Behrens, geboren 1944, machte eine Lehre als Verlagskaufmann, studierte Grafik Druck und Werbung in Berlin. Er arbeitete als Werbetexter, Programme Assistant bei der BBC London, Übersetzer, Journalist. Seit 1971 ist er freier Autor und Regisseur. Er schreibt Bücher, Hörspiele und Drehbücher/Filme. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise hat er erhalten, u.a. den Hörspielpreis der Kriegsblinden (1973), den Adolf-Grimme-Preis (1983), den International Premios Ondas (1994) und den Deutschen Drehbuchpreis (1995).
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen 2000
- Erstsendung: 27.08.2000 | Radio Bremen Zwei | 58'42
Rezensionen (Auswahl)
- Götz Schmedes: In: Funk-Korrespondenz. 48. Jahrgang. Nr. 36. 08.09.2000. S. 32.