Originalhörspiel

Autor/Autorin: Günter Eich

Man bittet zu läuten

Regie: Heinz von Cramer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Franz KutscheraMännerstimme
    Max NoackTheobald
    Aenne KerstenViktorine
    Fränze RoloffRosa
    Else EhserSolange
    Konstantin PaloffTitus
    Maria HäusslerAlpha

"Man bittet zu läuten" - diese Aufforderung steht in vier Sprachen an der Pforte zum protestantischen Friedhof in Rom. Einen Ort des Schweigens bewacht auch die Hauptfigur dieses Hörspiels: ein Taubstummenheim. In der Portiersloge des Asyls für Sprachlose sitzend, steuert der Mann mit entlarvendem Vokabular den stummen Ein- und Ausgang der Insassen sowie die Geschäfte seines "Vereins der Pilzfreunde". Seiner Pilzideologie entsprechend wäre er ein ausgesprochener Herrenpilz, gerade weil er so gern vom Grundgesetz und vom "Boden des Christentums" spricht, und dazu paßt auch, daß er sich den "Täublingen" vornehmlich in der Sprache der rohen Gewalt und der anzüglichen Geste verständlich macht. Ihm entgegengestellt sind in einem Intermezzo die "Pilzfeinde", vier Uralte, die ein Pilzquartett spilen, und zwei Junge, Keimlinge gleichsam, die liebend die bitterpoetische Bilanz unserer Welt ziehen.

Günter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren.
©dpa
Günter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren. ©dpa

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk / Bayerischer Rundfunk 1964
  • Erstsendung: 15.11.1964 | 74'00

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