Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Thomas Mann
Der Zauberberg (1. Teil)
Vorlage: Der Zauberberg (Roman)
Bearbeitung (Wort): Valerie Stiegele
Komposition: Michael Riessler
Dramaturgie: Barbara Schäfer
Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Hans Scheck, Angelika Haller, Susanne Herzig
Regieassistenz: Christiane Klenz, Anja Scheifinger
Regie: Ulrich Lampen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Udo Samel Erzähler Horst Sachtleben Titelsprecher Konstantin Graudus Hans Castorp Hans-Werner Meyer Joachim Ziemßen Felix von Manteuffel Settembrini Friedhelm Ptok Hofrat Behrens Oliver Stokowski Dr. Krokowski Angelika Bender Fräulein Engelhart Christiane Bachschmidt Frau Stöhr
"Der Zauberberg", der 1924 erschien, ist ein Jahrhundertroman. Gerhart Hauptmann schrieb während der Lektüre an den Verleger Samuel Fischer: "Ich bin überzeugt, dass, wenn er sich fortsetzt wie bisher und an epischer Ruhe, Haltung und innerem Reichtum nichts verliert, er unter die wenigen Meisterwerke seiner Gattung zu rechnen ist". Der Bayerische Rundfunk präsentiert nun eine zehnstündige Radiofassung des "Zauberbergs" mit Udo Samel als Erzähler und Konstantin Graudus in der Rolle des Hans Castorp. Die Produktion erscheint als Kassetten- und CD-Edition im HörVerlag. Hans Castorp reist eigentlich nur für drei Wochen nach Davos, um einen kranken Vetter zu besuchen. Doch dann diagnostiziert Hofrat Behrens ein Lungenleiden, und der Aufenthalt des jungen Ingenieurs zieht sich über sieben Jahre hin. In Davos begegnet Castorp seinen zwei Erziehern, die allerdings nicht unterschiedlichere Positionen vertreten könnten. Lodovico Settembrini, ein gewandter, höflicher, italienischer Freimaurer, ist ein Vertreter der Aufklärung. Jedoch sein starker Hang zur Pädagogik erschwert den Umgang mit ihm. Als sein Gegenspieler tritt Leo Naphta auf, ein Jesuit und Kommunist, für den Georg Lukács als Vorbild diente. Und er begegnet der schönen Russin Clawdia Chauchat, die ihn an seine homoerotische Neigung zu einem Schulkameraden erinnert. Nach Monaten wagt er es in der Faschingsnacht, sie anzusprechen. Die Russin erhört ihn, doch schon am nächsten Tag muss sie abreisen. Zwar kehrt sie zurück, doch zur großen Enttäuschung von Castorp in Begleitung von Mynheer Peeperkorn, einem reichen Lebemann, der aber von einem Fieber ausgezehrt ist. Gerhart Hauptmann gab für diese imposante Erscheinung das Vorbild ab. Der Selbstmord von Peeperkorn sowie ein Duell von Naphta und Settembrini läuten das Ende des "Zauberbergs" ein. Der 1. Weltkrieg setzt den "Siebenschläfer" Castorp vor die Tür. Der Roman endet auf einem namenlosen Schlachtfeld.
1. Teil: Eintritt des vom Examen erschöpften Hans Castorp in die Welt des Sanatoriums. Sein Vetter Joachim klärt ihn über die Gesellschaft und ihre Regeln auf. Castorp begegnet zum ersten Mal dem scharfzüngigen Literaten Settembrini.
Weitere Informationen
Thomas Mann (1875-1955) zog nach dem Tod seines Vaters mit seiner Mutter 1893 von Lübeck nach München. Dort war Thomas Mann zunächst Volontär einer Versicherungsgesellschaft. 1898 arbeitete er als Redakteur beim "Simplizissimus". Nach Stationen in Oberammergau, Tölz, Davos, lebte er von 1914 bis 1933 wieder in München. 1929 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Mann emigrierte 1933 über Holland, Belgien und Frankreich in die Schweiz. 1939 folgte er einem Ruf als Professor an die Princeton University (USA), später zog er nach Kalifornien. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte er die BBC für Rundfunkansprachen, in denen er das Hitler-Regime scharf angriff. Ab 1952 wohnte er in der Nähe von Zürich. Wichtige Romane und Erzählungen sind "Die Buddenbrooks" (1901), "Tonio Kröger" (1903), "Der Tod in Venedig" (1912), "Der Zauberberg" (1924), "Josef und seine Brüder" (1933-1943), "Dr. Faustus" (1947) und "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (1954).
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 2000
- Erstsendung: 27.12.2000 | Bayern 2 | 11:00 Uhr | 53'10
Veröffentlichungen
- Kassetten- bzw. CD-Edition: Der Hörverlag 2000
- CD-Edition: Der Hörverlag 2003
- CD-Edition: Der Hörverlag 2010 (in der Sammlung "Die großen Hörspiele")
Auszeichnungen
- Hörspiel des Monats Dezember 2000
- Hörbuchauszeichnung des Seminars für Allgemeine Rhetorik (Hörbuch des Monats) Dezember 2000
- Buch der Woche ("Die Welt": 23.12.2000)
- Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2001 (Bestenliste 1. Quartal)
- hr2-Hörbuchbestenliste Januar 2001 (1. Platz)
- hr2-Hörbuchbestenliste Februar 2001 (4. Platz)
Rezensionen (Auswahl)
- Wolfgang Görl: In: Süddeutsche Zeitung. 24.11.2000. S. L3.
- Eva-Maria Lenz: In: epd Medien. Nr. 101. 20.12.2000. S. 31.
- Frank Olbert: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 27.12.2000. S. 53.
- Jochen Hieber: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 08.01.2001. S. 49. (zur "Hörbuch"-Ausgabe)
- N.N: In: Funk-Korrespondenz. 49. Jahrgang. Nr. 2. 12.01.2001. S. 44.
- Waldemar Schmid: In: Funk-Korrespondenz. 49. Jahrgang. Nr. 2. 12.01.2001. S. 45.
- N.N: In: epd Medien. Nr. 3. 13.01.2001. S. 12.
- Hans-Peter Klatt: In: Nürnberger Zeitung. 12.04.2001 (zur "Hörbuch"-Ausgabe).