Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Stewart O'Nan
Engel im Schnee (1. Teil: In dem Herbst, als mein Vater fortging)
Vorlage: Engel im Schnee (Roman, amerikanisch)
Übersetzung: Thomas Gunkel
Bearbeitung (Wort): Ulrich Lampen
Komposition: Peter Zwetkoff
Dramaturgie: Peter Liermann
Technische Realisierung: Helmut Becker, Gerlind Raue
Regieassistenz: Claudia Stang
Regie: Ulrich Lampen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Matthias Fuchs Erzähler Helmut Zierl Arthur als Erwachsener Jens Harzer Arthur als Jugendlicher Michael Maertens Glenn Marchand Ellen Schulz Annie Marchand Dagmar Casse Lou Parkinson Elmar Roloff Don Parkinson Walter Renneisen Mr. Chervenick Martin Bross Warren Hardesty Sylvia Heid Clare Hardesty Caterina Tippmann Lila Raybern Rosel Zech Mary van Dorn Dinah Schübel Tara Marchand Jochen Nix Frank Marchand Brigitte Goebel Olivia Marchand Friedrich Karl Praetorius Brock Anke Sevenich Barb Aart Veder Polizist
1974 in der Kleinstadt Butler, Pennsylvania; ein verschneiter Winternachmittag. Annie ist eine hübsche Frau, der nichts im Leben gelingen will, nicht einmal, ihre Liebsten vor Schaden zu bewahren. Sie liebt ihren Mann Glenn und treibt ihn in den Alkoholismus; sie vergöttert ihre kleine Tochter Tara und misshandelt sie beim geringsten Anlass; sie vertraut ihrer besten Freundin und betrügt sie mit ihrem Mann. Auch in Arthurs Leben geht manches schief. Seine Eltern lassen sich scheiden; seine Mutter fängt an zu trinken, er selbst wird zum Psychiater geschickt. Trotz seines fassungslosen Staunens über die unverständliche Erwachsenenwelt, fängt er an, um sein Glück zu kämpfen, und wird mit der Liebe seiner Schulfreundin belohnt. Indessen wenden sich die zerstörerischen Kräfte, die Annie gerufen hat, allmählich gegen sie selbst und ziehen sie in den Strudel der Gewalt ... Menschliche Ohnmacht und Unzulänglichkeit, aber auch Armut und Perspektivlosigkeit sind die treibenden Kräfte dieser bewegenden Geschichte. O'Nan schildert Annie Marchands unausweichliche Tragödie mit einer zarten Poesie, die unsentimentales Mitgefühl und genaueste Beobachtung verbindet. Er ist ein Meister der kleinen, alltäglichen Geste, der er jäh und überraschend Gewicht und Größe gibt - ein sanfter Moralist, der uns zwingend vorführt, wie leicht und unmerklich die Menschen sich in Schuld verstricken. Gleichwohl wird man sich nach dem Hören von "Engel im Schnee" nicht an ihr Scheitern erinnern, sondern an ihre Würde, die ihnen trotz aller Schicksalsschläge erhalten bleibt.
Weitere Informationen
Stewart O'Nan, geboren 1961 in Pittsburgh, wuchs in Boston auf. Er arbeitete als Flugzeugingenieur und studierte in Cornell Kunst. Für seinen ersten Roman "Engel im Schnee" erhielt er 1993 den William-Faulkner-Preis. Er lebt heute in Avon, Connecticut. Zuletzt erschien sein Roman "Sommer der Züge".
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk / Deutschlandradio 1999
- Erstsendung: 02.01.2000 | hr2 | 61'42
Rezensionen (Auswahl)
- Götz Schmedes: In: Funk-Korrespondenz. 48. Jahrgang. Nr. 3. S. 37.
- Frank Kaspar: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 08.12.2001.