Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Albert Camus
Der Fremde
Vorlage: Der Fremde (Erzählung, französisch)
Übersetzung: Guido G. Meister
Bearbeitung (Wort): Rolf Hädrich
Regie: Rolf Hädrich
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Robert Graf Meursault Axel Ivers Direktor eines Altersheims Erich Bludau Pförtner, 1. Mann und Stimme Joost-Jürgen Siedhoff Emanuel, Sekretär, Schreiber und Stimme Gustl Halenke Maria Hermann Menschel Salamano Heinz Reincke Sintès Dirk Dautzenberg Polizist, Diener und Stimme Christine Marquardt Mädchen und Stimme Heinz Stoewer Chef, Journalist und Stimme Kurt Glass Masson Annelene Hanke-Reichert Frau Masson, 2. Frau und Stimme Walter Richter Kommissar Alf Marholm Anwalt Erwin Scherschel Wärter und Stimme Paul Hoffmann Staatsanwalt Hanns Ernst Jäger Richter Gisela Vesco Nachbarin, 1. Frau und Stimme Wolfgang Ammerbacher Celeste, 2. Mann und Stimme René Deltgen Geistlicher Lothar Worg Stimme u.a.
Albert Camus, der 1959 tödlich verunglückte Nobelpreisträger für Literatur, hat in seiner berühmten Erzählung "Der Fremde" den Lebensbericht eines Mannes aufgezeichnet, der unter dem Einfluß der erbarmungslos glühenden Sonne Nordafrikas, fast unbeteiligt und ohne zwingendes Motiv, einen Mord begeht. Es ist ein sinnloses Verbrechen, fast ein Zufall, aber es liefert ihn der Maschinerie der Justiz aus. Sein ganzes bisheriges Leben tritt gegen ihn in den Zeugenstand und klagt ihn an: als einen "Fremden", der außerhalb der Gesellschaftsordnung, der konventionellen menschlichen Gefühle und Bindungen steht. Seine "indifférence", seine Gleichgültigkeit gegenüber der Mutter, der Geliebten, der Arbeit, ja selbst gegenüber dem Todesurteil ist aber nichts anderes als die Konsequenz einer Haltung, die für die moderne Gesellschaft als solche typisch ist, mag sie auch meist unter heuchlerischen Oberflächenreaktionen verborgen bleiben: eine Fremdheit, die den Menschen in die Sinnlosigkeit, in die Absurdität führt.
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 1961
- Erstsendung: 16.10.1961 | 85'00