ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die rote Herberge
Vorlage: Die rote Herberge (L'auberge rouge) (Erzählung, französisch)
Übersetzung: Maria Frey
Bearbeitung (Wort): Henri Charles Richard
Regie: Werner Hausmann
Herr Hermann schildert eine deutsche Schauergeschichte, in der es um einen geheimnisvollen, nie aufgeklärten Mord geht. Einer seiner Zuhörer reagiert auf diese Schilderung derart merkwürdig, daß einem anderen in der Runde ein unheimlicher Verdacht kommt. In dieser kurzen Erzählung wird Balzacs geniale Fähigkeit deutlich, mit wenigen Strichen profilierte Charaktere zu zeichnen.
Die unterschiedlichen moralischen Konflikte, die in der Kriminalgeschichte, der Binnen- und Rahmenerzählung gespiegelt werden, sind in der Hörspielfassung von 1961 hervorragend umgesetzt, und es bleibt der Hörerschaft überlassen, diese moralischen Konflikte für sich zu lösen. Das Hörspiel ist eine Hommage an Balzacs geniale Fähigkeit, mit wenigen Strichen profilierte Charaktere zu zeichnen. (Text von 2021 anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung)
Honoré de Balzac (1799–1850) hat mit seinem unvollendet geblieben Zyklus der »Comédie humaine« ein faszinierendes Sittengemälde Frankreichs geschrieben, das in der Zeit von der Großen Revolution 1789 bis zu den Bürgerkönigen spielt. Manche zählen Balzac, obwohl er eigentlich zur Generation der Romantiker gehört, zusammen mit Stendhal und Flaubert zu den großen Realisten, und er gilt als Wegbereiter des Naturalismus. »Die rote Herberge« erschien 1831, Balzac nahm sie 1846 in die »Comédie humaine« auf. (Biographische Notiz von 2021 anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung)