Originalhörspiel

Autor/Autorin: Wolfgang Graetz

Hölle auf Sparflamme

Regie: Oswald Döpke

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Cornelia BojeTina
    Kurt LieckMeister
    Werner BruhnsHeinz
    Alf MarholmChef
    Sylvia Bartholomay
    Irminhild Batzing
    Elsa Faure
    Wiltrud Fischer
    Helga Steffens-Grimme
    Magda Hennings
    Brigitte Lebaan
    Dietlinde Lougear
    Annemarie Schlaebitz
    Annemarie Schradiek

Die "Neue", die den leergewordenen Arbeitsplatz an einer der vielen Nähmaschinen übernimmt, ist hübsch, - das erzeugt schon eine gereizte Stimmung in dem großen Fabriksaal; sie ist flink, - das bedeutet Gefahr, daß sie den Akkord drückt; sie will sich darüber informieren, was von ihr verlangt wird, - das wird von dem jungen Mann, der die Aufsicht führt, rüde ausgenützt, und wenn sie mit einer Beschwerde um eine Stelle weitergeht, ist das ein Beweis dafür, daß sie "es unter Abteilungsleiter" nicht tue. Sie kann machen, was sie will, stets heißt es von ihr, daß sie stänkert, den Laden durcheinanderbringt, den Betrieb aufhält und so fort. Bis eines Tages abermals eine "Neue" im Saal erscheint, und der bisherige Anlernling beweisen kann, daß er alles, aber wirklich alles von den Kolleginnen gelernt hat.

Weitere Informationen
Wolfgang Graetz, der hinter den Gittern des Zuchthauses Butzbach zum Erfolgsautor zahlreicher Hörspiele wurde, ist nach dem Frankfurter  Henry Jaeger ("Die Festung") der zweite Fall, bei dem der deutsche Strafvollzug literarische Früchte getragen hat. Seine Karriere begann gewissermaßen unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Gefängniszeitung "Die Sonde". Ehe er zu schreiben anfing, war er Schwarzhändler, Schildermaler, Schrotthändler, Messestandgestalter, Akquisiteur, Grafiker, Vertreter, Siebdrucker, Sekretär, Nachtportier und Nachtklubbesitzer. "Urlaub aus Burstadt" war sein erstes Hörspiel. Auch alle folgenden Rollen entsprechen, wie Graetz selbst äußerte, haargenau der Situation in der Zelle, wo man sich imaginäre Gesprächspartner erfindet. Auf unverwechselbare Weise fügte er der Kunstform "Hörspiel" Elemente hinzu, die eine Erweiterung in Form und Inhalt bedeuten. Mehr als fünfzigmal wurden seine Hörspiele in Deutschland und Europa ausgestrahlt. Dreimal kam er in die engere Auswahl für den Hörspielpreis der Kriegsblinden.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1966
  • Erstsendung: 20.08.1966 | WDR 2 | 30'35

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