Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Autor/Autorin:
Michael Molsner
Das zweite Geständnis des Leo Koczyk
Vorlage: Das zweite Geständnis des Leo Koczyk (Kriminalroman)
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Klaus Löwitsch Leo Koczyk Peter Moland Huber Dieter Thomas Wärter Pinkas Braun Staatsanwalt Werner Dahms Anwalt Saarstedt Hans Aichleiter Wachtmeister Louise Martini Frau Koczyk Otto Kurth Redakteur Nestor Hans Stetter Otto Tamm Heini Göbel Wirt Joachim Withmann Vorsitzender Alfred Cerry Beisitzer Georg Lehn Friedrich Eichholz Walter Sedlmayr Emmerich Siegfried Wischnewski Oberkommissar Karl Lieffen Mergentheimer Gerd Anthoff Seibold
In diesem jüngsten Hörspiel von Molsner steht der Kommissar am Rande.
Der Verteidiger ist es, der seinem ersten Mandanten den Mord nicht
zutraut. Durch Blitzbesuche und nächtliche Beobachtungen deckt er
schwere Interessenkonflikte bei den Belastungszeugen auf. Für ihn ist
Koczyk ein Mann, der aus der DDR in die Bundesrepublik kam, um hier
als freier Bauer zu leben # und der nun durch spendables Auftreten und
Prahlerei seinen sozialen Abstieg verschleiern will. Aber prahlt man
mit einem Mord?
Michael Molsner, Jahrgang 1939, den Freunden von Kriminalromanen und -hörspielen kein Unbekannter mehr, ist von Beruf Gerichtsreporter. Wenn
man sich Tag für Tag mehr oder minder spektakuläre Einzelfälle anhören
muß, ist man auf die Dauer nicht mehr an ihnen, sondern an den
Hintergründen interessiert. Er schreibt: "In meinen Krimis versuche
ich zu zeigen, daß ein Detektiv, der nichts weiter finden will als
einen Täter, die wichtigste Frage unbeantwortet läßt. Die Frage
nämlich, welche Voraussetzungen den Täter denn zum Täter gemacht
haben. Als Gerichtsreporter habe ich gelernt, daß diese
Voraussetzungen meist gesellschaftlicher Art sind. Bestimmte soziale
Felder – Heime, Gettos, lieblose oder labile Familien – produzieren
Versager aller Art und produzieren eben auch den Kriminellen, über den
dann eine Gesellschaft herfällt, die über den Ursprung dieser sozialen
Felder nicht diskutieren mag."
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1974
- Erstsendung: 29.06.1974 | WDR 3 | 58'53