Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Isaak E. Babel

Die Reiterarmee (1. Teil der zweiteiligen Fassung)

Hörspiel in zwei Teilen

Vorlage: Die Reiterarmee (Erzählzyklus, russisch)
Übersetzung: Peter Urban
Bearbeitung (Wort): Joachim Staritz
Komposition: Benjamin Rinnert
Dramaturgie: Thomas Fritz
Technische Realisierung: Hans Kölling

Regie: Joachim Staritz

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Efim EtkindLjutow alt
    Cornelius ObonyaLjutow jung
    Uwe ManskeSavickij
    Bärbel BolleSchwangere
    Wolf Dieter LingkDjakov
    Fred-Arthur GeppertBauer
    Edwin MarianPan Apolek
    Joachim StaritzSzmerel
    Götz SchulteVikar von Dubno
    Wolfgang JakobWitold
    Hans-Joachim HegewaldPan Robacki
    David HirschGedali
    Annelie LeschkeRevolution
    Dieter BellmannQuartiermeister
    Joachim Staritzälterer Kosak
    Marylu PoolmanBäuerin
    Joachim StaritzKosak
    Horst LebinskySurovkov
    Alexander Zschiedrichjunger Kosak
    Günter GrabbertRabbi Motale
    Edwin MarianReb Mordchej

Im Frühsommer 1920 zieht die Kosakenarmee des roten Generals Budjonny-ebenso berühmt für ihre Siege über die Weißen wie für ihr zügelloses Regime und ihre Grausamkeit-nach Galizien, in den heute halb vergessenen Russisch-Polnischen Krieg. Unter ihnen, als Schriftführer in der Agitprop-Abteilung und Korrespondent des "Roten Kavalleristen", ein hochbegabter, sechsundzwanzigjähriger Schriftsteller, ausgerüstet mit einer russischen Identität und dem Namen Kirill Ljutow. In Wahrheit heißt er Isaak Babel, ist Sohn eines Landwirtschaftsmaschinen-Vertreters aus Odessa-und Jude. Ein reichliches Vierteljahr bleibt er bei der 6. Kavallerie-Division. Dann beginnt er zu schreiben, jene kurzen, tagebuchartigen Berichte, lapidare Protokolle und düster-hymnische Prosa-Gedichte zugleich, die nach verschiedenen Zeitschriftenabdrucken 1926 als Erzählzyklus "Die Reiterarmee" erscheinen. Da war General Budjonny-er machte unter Stalin weiter Karriere und starb hochgeehrt 1973-bereits außer sich und bezichtigte Babel der weibischen Verunglimpfung vaterländischer Helden. Unfähig, sich den Schmerzen der Menschen zu verschließen, hatte der unwillkommene Augenzeuge verzweifelt versucht, der Revolution gleichermaßen die Treue zu halten wie der Wahrheit, der Poesie wie der Politik. 1939 wird er auf Grund verleumderischer Anschuldigungen verhaftet und 1940 erschossen. Sein Bericht über das "ungeheuerliche Rußland, unwahrscheinlich wie eine Herde bekleiderter Läuse," schlägt, von heute aus gesehen, den Bogen über dieses ganze Jahrhundert; eine Epoche, in deren leidenschaftlichen und leidvollen Anfängen ihre Qualen, ihr Terror und ihr Zusammenbruch schon zu sehen sind. Genauestens dem Original folgend, enthält der erste Teil dieser Radio-Version die Erzählungen "Die Überschreitung des Zbruc", "Der Chef der Kavalleriereserve", "Pan Apolek", "Gedali", "Meine erste Gans" und "Der Rabbi".

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Mitteldeutscher Rundfunk / Deutschlandradio 1999
  • Erstsendung: 02.03.1999 | MDR KULTUR | 22:30 Uhr | 88'18

Auszeichnungen

  • Deutscher Hörbuchpreis 2003 Bestes Hörbuch
  • hr2-Hörbuchbestenliste Mai 2002 (3. Platz)

Rezensionen (Auswahl)

  • Klaus Ungerer: FAZ, 2.3.1999

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