ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Friedrich Bestenreiner, Erwin Koch
Das langsame Sterben des Gottfried K.
Technische Realisierung: Jürgen Grosemeyer, Mechthild Austermann
Regieassistenz: Sabine Müller
Regie: Klaus-Dieter Pittrich
Schuldig im Sinne der Anklage ist Sandra K., gemeinschaftlich mit ihrem langjährigen Geliebten, ihren Mann ermordet zu haben. Aus "gutem Hause" stammend, lesen ihre Eltern ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Als ihr Vater ihr zum achtzehnten Geburtstag ein Motorrad schenkt, lernt sie René kennen, motorradbegeistert wie sie, brutal und kriminell; sie verfällt ihm, wird ihm hörig. Auf Drängen ihrer Eltern, die sich einen seriösen Mann für ihre Tochter wünschen, beendet sie die Beziehung und lernt Gottfried kennen. Sie heiraten schnell, aber in seiner introvertierten, gefühlsarmen Art, immer darauf bedacht, sein Leben zu ordnen, kann er Sandra nicht genügen. Sie sehnt sich nach dem exzessiven, in seiner aggressiven Lebenslust zerstörerischen René. Gottfried, seine Situation scheinbar nicht erfassend, willigt ein, mit René und Sandra zusammen zu wohnen. Die unselige Ménage à trois nimmt einen tragischen Verlauf. In Verhörprotokollen, Briefen und Rückblenden entfaltet sich das vielschichtige, auf einem authentischen Fall beruhende Psychogramm einer Mörderin, deren Komplizen und ihres Opfers.
Friedrich Bestenreiner, geboren 1924 in Wien, war lange Jahre in leitender Position als Physiker tätig. 1983 begann er Hörspiele zu schreiben. Mit seinen intelligent konstruierten und spannenden Hörspielen wurde er schnell zu einem der meistgespielten Autoren des Mediums. Der WDR sendete unter anderem von ihm das Hörspiel "Jernigan", das im August 1997 "Hörspiel des Monats" war, und ebenfalls in Zusammenarbeit mit Erwin Koch entstand. Zuletzt produzierte der WDR "Zikaden" (1998).Erwin Koch, Jahrgang 1956, ist ausgebildeter Jurist und Journalist. Er lebt in der Schweiz.