Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Vladimir Nabokov
Lolita (1. Teil: Verzauberter Jäger)
Vorlage: Lolita (Roman, russisch)
Übersetzung: Dieter E. Zimmer
Bearbeitung (Wort): Walter Adler
Technische Realisierung: Theresia Singer, Matthias Fischenich
Regieassistenz: Silke Hildebrandt, Ute Christine Krupp
Regie: Walter Adler
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ulrich Matthes Humbert Humbert Martin Renke Dr. John Ray David Lehmann Humbert, Humbert jun. Nele Hippe-Davies Annabel Petra Kuhles Annabels Mutter Gunda Aurich Valeria Humbert Ingrid Andree Mrs. Whitman Leslie Malton Charlotte Haze Natalie Spinell-Beck Dolores (Lolita) Haze Hermann Lause Clare Quilty Silke Dornow Mrs. Chatfield Petra Redinger Mrs. Gray Silke Linderhaus Louise Walter Spiske Lesley Tompson Peter Harting Polizist Rudolf Spade Tom Alexander Mokos Page Christoph Lindert Dr. Braddock
Humbert ist 14, als er sich in Europa in die zwölfjährige Annabel verliebt. Annabel stirbt. Seit diesem Jugenderlebnis ist Humbert nicht "menschlichen", sondern "dämonischen" Mädchen zwischen neun und vierzehn Jahren verfallen, Kindfrauen, die er "Nymphchen" nennt. Humbert ist 37, als er als Professor in Ramsdale/USA die dreizehnjährige Lolita trifft, vollkommene Inkarnation seiner Träume. Um in ihrer Nähe zu sein, heiratet er Lolitas Mutter. Diese merkt bald, was sich zwischen Humbert und ihrer frühreifen Tochter abspielt. Bei einem Autounfall kommt sie ums Leben. Lolita wird Humberts Geliebte, ohne seine Liebe jemals wirklich zu erwidern. Ein Jahr lang fahren die beiden als Vater und Tochter kreuz und quer durch die USA. Die Drohung eines anonymen Anrufers läßt sie überstürzt Richtung Mexiko fliehen. Doch sie werden verfolgt, und schließlich ist Lolita, offenbar mit dem Verfolger im Bunde, spurlos verschwunden. Bis Humbert nach drei Jahren einen Brief von ihr erhält, in dem sie ihn um Hilfe bittet...
Weitere Informationen
Vladimir Nabokov wurde 1899 in Petersburg geboren. Er studierte französische und russische Literatur in Cambridge, lebte dann in Berlin und Paris, wo er zu schreiben begann. 1940 ging er in die USA, arbeitete als Professor für russische Literatur und wurde als Dichter, Romanschriftsteller und Übersetzer weltbekannt. Seinen größten Erfolg hatte er mit seinem Roman "Lolita", der 1955 erschien und den Kritiker nach anfänglichem Untergrundruhm als einen der provozierendsten Klassiker der Weltliteratur bezeichneten. Die Geschichte eines Mannes, der einer unerreichbaren Leidenschaft nachjagt, die sich darum nicht erfüllen kann, weil sie zerstören muß, was sie in Besitz nimmt, wurde zweimal als Kinofassung verfilmt (1962 von Stanley Kubrick, 1997 von Adrian Lyne). Beide Versuche bleiben weit hinter Nabokovs Vorlage zurück. Dem Hörspiel liegt der Roman und ein von Nabokov 1974 selbst veröffentlichtes Drehbuch zugrunde, das er 1961 für die Verfilmung von Kubrick geschrieben hatte, das von diesem aber nur teilweise verwendet worden war. Nabokov starb 1977 in Montreux/Schweiz.

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1998
- Erstsendung: 31.03.1999 | WDR 3 | 80'16
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Hörverlag 2004
- CD-Edition: Der Hörverlag 2009
Rezensionen (Auswahl)
- Klaus Ungerer: FAZ, 31.3.1999 - Mechthild Zschau: Süddeutsche Zeitung, 31.3.1999 - Norbert Schachtsiek: Funk-Korrespondenz. 47. Jahrgang. Nr. 15. 16.4.1999. S. 39f.