Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Ulrich Land
Krähen über Rügen
Technische Realisierung: Ilse Sieweke, Matthias Fischenich
Regie: Angeli Backhausen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heiko Senst Alex Uwe Steimle Bodo Dietmar Mues Sisyphos Jürgen Thormann Festredner 1/Festredner 2/Kapitän/Truckerfahrer Dietrich Hollinderbäumer Durchsager Sibylle Kuhne Zitatorin Ulrich Land Autor Ilse Strambowski Sprechchor Susanne Bredehöft Sprechchor Janin Roeder Sprechchor Kerstin Thielemann Sprechchor
Der 10. Jahrestag der deutsch-tiefländischen Vereinigung ist gekommen. In einem kleinen Ort an der süddeutschen Grenze findet ein Fest statt. Zur Feier des Tages wird ein Hörspiel öffentlich vorgeführt, das eine Geschichte aus den letzten Wochen der DDR erzählt: Zwei junge Grenzsoldaten in einem Wachtturm an der Küste Rügens planen die Republikflucht. Mit kleinen Erpressungen und Machtkämpfen stacheln sie sich gegenseitig an. Doch plötzlich wird der eine von ihnen abkommandiert zu einer Sonderkommission ins nicht-sozialistische Ausland: Er soll wegen Materialengpässen aus Schweden einen Granitblock besorgen. Dieser Block soll der neue Stein des Sisyphos werden. Im Untergrund der Berliner Mauer leistet er vergeblich sozialistische Aufbauarbeit, indem er in bekannter Absurdität unermüdlich seinen Stein den Berg hinaufrollt. Er ist verurteilt von den Göttern des Zentralkomitees zu "unterirdischer" Tätigkeit bei der Stasi. Ulrich Land nennt sein Stück eine Farce - aber es ist mehr als eine Farce: Viel unbewältigte Vergangenheit steckt darin und vieles, was noch ganz nah ist. Ein Hörstück mit sehr viel Witz und sprachlicher Raffinesse.
Weitere Informationen
Ulrich Land, geboren 1956 in Köln, lebt als freier Schriftsteller, Journalist und Hörspielautor in Hattingen. Seine markante Stimme begleitet jeden Donnerstag die Deadlinehörer auf Eins Live. Zuletzt produzierte der WDR "Loss die Jecke trecke! Bonn im Jahre 7 nach dem Umzug" (1996) von Ulrich Land und Sigrun Politt.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1999
- Erstsendung: 03.11.1999 | WDR 3 | 47'14
Rezensionen (Auswahl)
- Matthias Schümann: FAZ, 3.11.1999