ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das Testament des Dr. Mabuse
Vorlage: Das Testament des Dr. Mabuse (Roman)
Bearbeitung (Wort): Michael Farin
Technische Realisierung: Markus Hassler, Jeanette Wirtz-Fabian
Regieassistenz: Ariane Skupch
Regie: Thomas Werner
"Von Dr. Mabuse sprach eigentlich niemand mehr. Man hatte ihn in den vergangenen acht oder zehn Jahren vergessen." Mit einem Rätselraten über das Ende eines der größten Verbrecher der 20er Jahre beginnt Norbert Jacques' Roman. Doch der Träger des Mabuse-Mythos ist nicht tot, weder im Bodensee ertrunken, wie das Ende des letzten Romans vermuten ließ, noch im Zuchthaus gestorben. Als körperliches und geistiges Wrack zieht er aus einer privaten Nervenheilanstalt seine unheilvollen Fäden, mit dem einzigen Ziel, die Seelen der Menschen in ihren tiefsten Tiefen zu verängstigen und Chaos zum obersten Gesetz zu erheben. Als Marionette dient ihm der Sanatoriumsleiter, der im Laufe seiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem genialen Verbrecher mehr und mehr in den hypnotischen Bann von Mabuses Geist gerät. So häufen sich 1931 in Berlin Verbrechen, bei deren Aufklärung die Polizei in völliger Dunkelheit tappt ... Norbert Jacques' Roman, der erst 1950 erschien, lieferte die Vorlage zu Fritz Langs Film, der 1933 auf unüberwindbare Schwierigkeiten stieß. Goebbels ließ "Das Testament des Dr. Mabuse" verbieten, weil dieser Film beweise, daß eine bis zum Äußersten entschlossene Gruppe von Männern durchaus imstande sei, jeden Staat aus den Angeln zu heben. Der Regisseur verstand seinen Film dagegen eher als Offenlegung der nationalsozialistischen Strategie zur Machtergreifung.
Norbert Jacques wurde 1880 in Luxemburg geboren und lebte später am Bodensee. Sein erster Mabuse-Roman, "Dr. Mabuse, der Spieler" (1921/22), wurde sein größter Erfolg. Daneben machte er sich als Autor zahlreicher Reisebücher, Feuilletons, Reportagen und Kurzgeschichten einen Namen. Mehrere seiner Romane wurden verfilmt. Norbert Jacques starb 1954 in einem Koblenzer Hotel.
Schon in dem 1994 produzierten Hörspiel "Ich wünsche mir jede Nacht einen Traum" geht es Michael Farin um das Böse, das überall lauert. Farin, geboren 1953, Verleger, schreibt Drehbücher ("Der Totmacher") und Hörspiele. Als letztes produzierte der WDR von ihm "Dr. Mabuse, der Spieler" (1997).