ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Die Stimme hinter dem Vorhang
Komposition: Heinz Bartels
Regie: Gert Westphal
Man kann das Stück ein Hörspiel nennen, noch mit kabarettistischen Zügen dazu, dieses Gespräch der Geschöpfe mit ihrem Erzeuger, das noch über die Alternative der "Drei alten Männer" hinausgeht. Benn hat womöglich seine Diagnose noch verschärft, die Sonde noch tiefer in das Wundgewebe unserer Art versenkt, und wie immer bei ihm, bei dem Form und Inhalt kongruieren, wächst angesichts der inhaltlichen Konzentration die Prosa selbst über das hinaus, was Benn in ihr schon geleistet hat. Messerscharf sitzen die Details, rhythmisch wirft und rollt sich unter den Beschwörungen seines souveränen Gehirns die deutsche Prosa in eruptiv strömenden Satzballungen. Es weist die ungeheuere Ernsthaftigkeit Gottfried Benns aus, daß zum Schluß die Frage offen bleibt: "Im Dunkel leben, im Dunkel tun, was wir können - aber wie ist das wohl zu deuten?"