Hörspiel
Autor/Autorin:
Hieronymus Elfenbein
Hänschen Klein
Regie: Wolfgang Wölfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Baldur Seifert Germanist Prof. Dr. Fritz Schmitz Charles Wirth Psychologe Prof. Dr. Manfred-Mathias Claupsch Gudrun Genest Volkskundlerin Frau Prof. Dr. Magdalene Bergmann Herbert Wilk Linguist Privatdozent Dr. Otto Puhlmann Hugo Schrader Studienrat a. D. Dr. Johann-Gottlieb Moll
Ein Germanist, eine Volkskundlerin, ein Psychologe, ein Linguist und ein Studienrat a.D. haben sich zu einer Gesprächsrunde zusammengefunden, "um durch Interpretation von verschiedenen Fachrichtungen her zu klären, ob das Liedchen 'Hänschen klein' wirklich so anspruchslos und harmlos ist, wie es den Anschein hat". Prof. Claupsch, der Psychologe, ständig unterbrochen von seinen Gesprächspartnern, die emsig bemüht sind, auch ihrerseits ihre Gelehrsamkeit an den Mann zu bringen und sich dabei nicht ungern gegenseitig kritisieren und korrigieren, legt in minutiösen Ausführungen dar, daß das Liedchen "auf Grausamkeiten und sexuelle Aberrationen anspielt, die es völlig ungeeignet machen als Kinderlied".
Das Hörspiel ist ein typisches Beispiel für "Überinterpretation", eine sehr amüsante Satire auf die Sucht all jener Übergescheiten, die in einen Text mehr hineinlegen als er hergibt, und ihm mit Freudscher Methodik möglichst viel "abgewinnen" wollen.
Produktions- und Sendedaten
- Sender Freies Berlin 1970
- Erstsendung: 15.02.1972 | SFB 1 | 43'11