ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Ein Wahrscheinlichkeitsbericht über das letzte Gespräch mit Präsident Allende
Übersetzung: Alexandra Baumrucker, Gerhard Baumrucker
Redaktion: Heinz Hostnig
Technische Realisierung: Wolfgang Henrich, Edda Kerwien
Regieassistenz: Jutta Zech
Regie: Gerlach Fiedler
Der Autor versucht eine Rekonstruktion der Gespräche, wie sie Allende in den letzten Stunden seines Lebens geführt haben könnte. Eine Handlung im aristotelischen Sinne gibt es nicht, wenn man nicht die kriegerische Geräuschkulisse und ihre Deutung im Gespräch als Verschärfung der Lage, als fortschreitende Handlung gelten lassen will, - und so gibt es auch keinen dramatischen Aufbau. Vielmehr ist das ganze Stück die Darstellung einer Situation von hoher, andauernd gleicher Spannung. Es hat gleichsam statischen Charakter. Die Personen, mit denen der chilenische Präsident jeweils Zwiegespräche führt, dienen dazu, plastische Tiefe zu geben. In ihrer Verschiedenartigkeit, ihrer unterschiedlichen Beurteilung des Geschehens, ihren konträren Auffassungen von dem, was der Präsident tun müsse, fordern sie die Antworten Allendes heraus, die sein Charakterbild menschlich und politisch formen.