Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Reimar Lenz
Begierig, kundig, eingedenk
Spiel für Stimmen und Beat-Band
Komposition: Dieter Dierks
Technische Realisierung: Wurm, Jäckle
Regieassistenz: Hartmut Kirste
Regie: Hermann Naber
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Volker Lechtenbrink Gammler Günther Sauer 1. Berufsberater/1. Sprecher/1. Behördenstimme/3. Beamtenstimme Wolfgang Wahl 2. Berufsberater/Herr Physiklehrer/2. Sprecher/2. Beamtenstimme Günther Neutze 3. Berufsberater/Herr Geschichtslehrer/3. Sprecher/1. Beamtenstimme Günther Sauer 4. Berufsberater/Bildverkäufer/4. Sprecher Dinah Hinz Mädchen Sigi Harreis 1. Telefonstimme Dagmar Berghoff 2. Telefonstimme Ute Remus 3. Telefonstimme Arnulf Schumacher Sprechchor Dietrich Mattausch Sprechchor Hermann Röbeling Sprechchor Manfred Hilbig Sprechchor Klaus Dieter Lang-Hübner Sprechchor Gerhard Remus Sprechchor
Begierig kundig eingedenk, teilhaftig mächtig voll, regieren all den Genitiv, wer das nicht weiß, ist toll. Diese Grammatikregel, seit Großväterzeiten Thema mancher Deutsch-Stunde hat Reimar Lenz zeitgemäß variiert. Im Mittelpunkt seines Sprechstückes steht ein junger Mann, der unentwegt in die Situationen gerät, die von ihm Anpassung verlangen. In der Schule, auf dem Arbeitsamt, beim Gespräch mit seiner Freundin; als Teilnehmer bei politischen Demonstrationen muß er sich die Frage stellen, ob er die offenkundigen Mißstände, auf die er stößt, hinnehmen solloder nicht. Widerspruch, so lernt er, wäre zwar richtig, ist aber unerwünscht. Anpassung, obwohl dadurch die herrschenden schlechten Verhältnisse bestätigt werden, ist erwünscht. Zur Veranschaulichung der Thesen des Sprechstückes von Reimar Lenz hilft eine Beat-Band, die die Erkenntnisse des Helden in der Form von Songs mitteilt. Häufig wiederkehrender Text ist der Grammatikvers vom Genitiv, der auf diese Weise zum Symbol der Unterwerfung unter das Reglement wird.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk 1968
- Erstsendung: 16.01.1969 | SWF2 | 42'04