Originalhörspiel
Autor/Autorin:
André Obey
Das Fenster
übersetzt aus dem Französischen
Übersetzung: Maria Frey
Regie: Fränze Roloff
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Lars Doddenhof Volk Kurt Ebbinghaus Der Großveter, Meister Thibaut Dagmar Forst Berthe, zweite Tochter Annedore Huber-Knaus Bertrand/Maillard/Eine Nachbarin Heide Joram Stimme aus dem Volk Katja Kessler Katharina, Tochter Otto Knur Stimme aus dem Volk Hans-Martin Koettenich Jacques Coutance, Bäcker Mila Kopp Die Mutter, Marie Coutance Maria Madlen Madsen Stimme aus dem Volk Herbert Mensching Gilles, Sohn Hermann Schomberg Audouin, Bauer Joachim Schweighöfer Stimme aus dem Volk Thomas Stacke François, zweiter Sohn Heinz Stoewer Etienne Maillard, Ehemann Friedel Weih Stimme aus dem Volk Werner Xandry Stimme aus dem Volk
"Als ich dreizehn Jahre alt war, hatte ich eine Stimme, die von Gott kam", bekannte Jeanne d'Arc vor dem Inquisitions-Tribunal in Rouen am 21.02.1431. Mit sechzehn Jahren folgte sie dieser Stimme und beeinflußte mit der Waffe in der Hand entscheidend das Schicksal ihrer Nation im Kampf gegen die Engländer. Auf Geheiß der Regierung König Heinrichs 6. von England wurde sie als "Abtrünnige, Götzendienerin und Teufelsbeschwörerin" verurteilt und am 30.05.1431 - 19 Jahre alt - auf dem Marktplatz von Rouen verbrannt. Wie sich die Hinrichtung den Bewohnern eines Hauses am Marktplatz darbietet, ist Inhalt des Hörspiels "Das Fenster". In den Gesprächen der Augenzeugen spiegelt sich die ohnmächtige Verzweiflung der Besiegten, die den Schandtaten der Sieger zusehen müssen. Während die Jungfrau von Orleans unter dem Gesang der Büßermönche dem Holzstoß entgegenschreitet, wissen nur wenige, "wieviel in diesem Augenblick zum Leben erweckt wird". Nicht jeder, der Zeuge eines Opfertodes ist, erkennt die Bedeutung dieses Vorganges.
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 1963
- Erstsendung: 11.03.1963 | 60'48