ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel
Engelszungen
Regie: Günter Siebert
Tatsächliche Veränderungen, so glaubt der Autor, können in jeder Gesellschaftsform nur mit Gewalt erreicht werden. Das heißt aber gleichzeitig, daß er die Situation einer Revolution für hoffnungslos hält, denn Gewalttäter werden wieder Gewalttäter zeugen, leben deswegen in Angst und werden trotz bester Absichten zur Unterdrückung ihres Volkes neigen - in einer Kette ohne Ende. So wird der Wille zum Guten durch den Willen zum Guten korrumpiert. Revolutionäre stellen als Ästheten der Politik anfangs den Anspruch einer "reinen" Sozialform, scheitern dann an den Unzulänglichkeiten in ihnen selbst und denen ihrer Umgebung in jener Gewalttätigkeit, die das Unreine ausscheiden und den Schmerz endgültig verbannen soll. Kann es überhaupt ein Staatswesen geben, in dem Freundlichkeit im sozialen Leben eine Chance hat?