ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Orfila
Regie: Otto Düben
Der Autor schildert eine Episode aus dem Leben eines bedeutenden Dichters unseres Jahrhunderts; es ist zugleich die Studie eines paranoischen Zustands, in dem sich Halluzinationen, Zwangsvorstellungen und Relikte der Wirklichkeit mischen. Ein Mann verbringt seine Tage in Pariser Asylen, ohne von seiner tristen Umgebung jemals wirklich Notiz zu nehmen. Er beschäftigt sich mit chemischen Experimenten, er träumt davon, eire großer Erfinder zu werden, schwört aber zugleich jeder Versuchung ab, aus seinen Entdeckungen finanziellen Nutzen zu ziehen Gelegentlich spielt er mit dem Gedanken, ein Stück zu schreiben Er fürchtet die Menschen und leidet immer öfter unter der quälenden Vorstellung, jemand wolle ihn ermorden. Erst die letzten Worte des Spiels machen deutlich, um wen es sich handelt.
Gert Hofmann wurde 1937 in Limbach, Sachsen, geboren. Das Studium der Germanistik, Romanistik, Anglistik und Soziologie, erst in Leipzig, dann in Freiburg, schloss er mit der Promotion ab. Seit 1960 lebt er meist im Ausland, in Frankreich, England, den USA und Mexiko. Seit 1967 ist Hofmann Dozent der Germanistik an der Universität Edinburgh,Schottland. Er hat die Bühnenstücke "Der Bürgermeister" (1963), "Der Sohn" (1964) und "Kündigungen" (1969) geschrieben, die Hörspiele "Hochzeitsnacht" (1966), "Die Pest in London" (1969) u. a. Alle seine Stücke und Hörspiele wurden in mehreren Sprachen aufgeführt und gesendet. Hofmann erhielt 1969 den Harkness Award, verbunden mit einen zweijährigen Aufenthalt in den USA; 1969 wurde er für "Die Pest in London" mit dem Ersten Preis des Internationalen Hörspiel-Festivals in Prag ausgezeichnet.