ARD-Hörspieldatenbank


Hörspiel
Neue Literatur + Hörspielstudio
Sebastian, Sebastian
Regie: Ulrich Gerhardt
Ausgehend von einem Renaissance-Gemälde, das den heiligen Sebastian mit fünf Pfeilen an einen Baumstamm genagelt zeigt, reflektiert die Autorin das Martyrium- eines Jünglings, den nicht mehr Kind ist und noch nicht erwachsen. Schon das Renaissance-Gemälde von Antonella da Messina stellt den heiligen Sebastian nicht mehr als überirdisches Wesen, sondern als weltlichem Jüngling dar. Wenn er nun im Hörspiel "den Rahmen" verläßt und zu einem Heranwachsenden im der Gegenwart wird, so wird sein "Martyrium" zu dem aller Heranwachsender, zum Prozeß der Loslösung von den Eltern und zum zögernden, manchmal auch eruptiven Versuch, eigene Schritte zu gehen. Das "Martyrium" von einst, das außergewöhnliche, so interpretiert die Autorin, ist heute, in seiner durch und durch säkularisierten Form allenfalls noch das Normale: die Pupertätskrise.