ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel


Polen - heute


Waldyslaw Terlecki

Schreibbüro für Eingaben


Übersetzung: Klaus Staemmler


Regie: Oswald Döpke

Am Samstagnachmittag nach Geschäftsschluß erscheint ein Kunde beim "Schreibbüro für Eingaben": Eine dringende Beschwerde müsse geschrieben, Einspruch gegen Arbeitsentlassung erhoben werden, Da der hart näckige Besucher sich nicht abweisen läßt, schickt sich der Inhaber des Büros in das Unvermeidliche. Während das Schreiben in einem gereizten Hin und Her aufgesetzt wird, kommt in Bruchstücken das Leben des Kunden zur Sprache:- Herkunft aus kleinen Verhältnissen, Friseurlehre, Kohlendiebstahl während des Krieges, Erschießung eines Wachmannes, Flucht, spätere Verhaftung und Verurteilung Stationen des sicher nicht ganz ungewöhnlichen Schicksals eines jungen Mannes in den chaotischen Jahren um 1945. Ungewöhnlich scheint jedoch die Arbeit zu sein, die der Kunde, aus dem Gefängnis entlassen, annahm, und die er nun um keinen Preis verlieren möchte. Er schildert sie an Andeutungen; es ist eine heikle Arbeit. Sie besteht im Umlegen eines Hebels, Der Mann, der selbst ein Opfer der Unordnung wurde, ist zum Vollstrecker der "Ordnung" geworden, die ihm Brot gibt und einen absurden Halt in einer absurden Welt.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Kurt LieckInhaber
Horst Michael NeutzeKunde


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1971

Erstsendung: 16.03.1972 | 31'40

Darstellung: