Originalhörspiel

Autor/Autorin: Paul Pörtner

Scherben bringen Glück

Komposition: Werner Kruse

Regie: Paul Pörtner

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Charles WirthsErasmus Rahn
    Roma BahnFrau Pinkus

Rahn, von Beruf Restaurator, hat sich so lange mit der Wiederherstellung zerbrochener oder beschädigter Dinge befaßt, bis er eines Tages die Schönheit der Scherben entdeckt. Er gerät in Versuchung, die Zerbrechlichkeit der Gegenstände, die ihn umgeben (vorwiegend Antiquitäten), zu überprüfen. Was zuerst noch unabsichtlich geschah, durch eine Ungeschicklichkeit verursacht wurde, wird bald zum Experiment: Rahn entdeckt den Humor der Destruktion, die befreiend anarchische Kraft des Lachens. Er zieht die Konsequenzen aus seiner vergeblichen Bemühung, alte Dinge zu retten, Vergangenes zu erhalten, Brüche zu kitten, Risse zu leimen, Fugen zu dichten. Er entwirft eine neue spontane Kunst des Werfens. Er wendet das Mißgeschick des zufälligen Zerbrechens zu einem Scherben-Fest

Weitere Informationen
Paul Pörtner, 1925 in Elberfeld geboren, begann seine Hörspielarbeit nach einer Vorarbeit als Theaterregisseur und Autor. Seine ersten Hörspiele ("Mensch Meier", "Die Sprechstunde", "Kreisverkehr", "Dialog mit einer verschlossenen Tür") bewegten sich im Umkreis der Hörspieldramaturgie, die von Theater und Literatur beeinflußt ist, allerdings wurde durch die Einbeziehung der schauspielerischen Improvisation und die Musikalisierung der Hörszeneij schon eine Form angelegt, die im Verlaufe seiner Hörspielarbeit stärker ausgeprägt wurde: die Rhythmisierung und die Anwendung radiophonischer Techniken. Zwei Schallspielstudien (1963 und 1965) dienten als Experimentierfeld, die Ergebnisse wurden umgesetzt im stereophonischen Hörspiel "Test", in der Schallmontage "Treffpunkte", in dem Schallspiel "Transfer". Pörtner hat aber, und das Hörspiel "Scherben bringen Glück" legt den Beweis dafür ab, jede Einengung auf eine kämpferische Position gegen das literarische Hörspiel vermieden.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1970
  • Erstsendung: 07.02.1970 | WDR 2 | 50'00

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