ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Wilfried Schilling

Der Mann, der drei Schuhe trug

Radiogroteske mit Musik


Komposition: Peter Zwetkoff

Technische Realisierung: Ludwig Groß


Regie: Bernd Lau

In einem Cafe explodiert eine Bombe; die Explosion fordert Menschenleben. Bei der Suche nach dem Attentäter überprüft die Polizei, "einschlägige" Kreise, darunter auch einen Mann, der als Anarchist gilt. Der Mann wird aufs Präsidium bestellt, verhört, festgehalten. Dann, zwei Tage später ist er tot, er stürzte aus einem Fenster des Polizeipräsidiums. Ein Reporter - Zeuge des Fenstersturzes - sieht oben einen Polizisten mit einem Schuh in der Hand. Der Polizist sagt später aus, er habe den Mann am Selbstmord hindern wollen und dabei nur noch den Schuh zu fassen bekommen. Doch der Leichnam hat zwei Schuhe an.

Wilfried Schilling, der sich in seinem Hörspiel auf den "Fall Pinelli" in Mailand bezieht, interessiert vor allem die Groteske, die in dem Fall steckt. Er benutzt rhythmisch gebundene Reden, Songs, Zwischenmusiken und szenische Einschübe, die den Fall episch verfremden und zugleich dessen "schreckliche und lächerliche" Momente verdeutlichen. "Nicht eine Laune der Natur gilt uns als grotesk, sondern solche Entstellung, die das Schreckliche und Lächerliche auf die Spitze, zum unerträglichen Widerspruch treibt: die produzierte Entstellung des Menschen, die von Menschen verübte Unmenschlichkeit."

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Michael ThomasAnsager
Ernst Friedrich Lichtenecker1. Sprecher
Klaus Löwitsch2. Sprecher
Gertraud HeiseSprecherin
Siegfried WischnewskiOberkommissar
Gerd AndresenKommissar
Horst Michael NeutzePolizist
Doris LinserFrau
Pit KleinReporter
Friedrich von BülowArzt
Bernd LauRotkreuzler
Arturo MöllerFreund


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk / Hessischer Rundfunk 1973

Erstsendung: 13.12.1973 | 40'20

Darstellung: