Hörspiel

Autor/Autorin: Jean-Louis Curtis

Neid

übersetzt aus dem Französischen

Übersetzung: Maria Frey
Komposition: Olaf Bienert

Regie: Rolf von Goth

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Wolfgang KühneHenri
    Walter BluhmLeopold
    Karin HardtLouise
    Ute MeinhardtChristine

Henri und Louise führen seit 23 Jahren eine typische "Gewohnheitsehe"; es gibt einen genau festgelegten Küchenplan für die Woche, ab und zu einen Theaterbesuch, ab und zu einen kleinen Streit, wo das Van-Gogh-Bild hängen soll.  Die zwei Kinder des Ehepaars sind gut geraten; der Junge dient beim Militär, das Mädchen möchte Mannequin werden. Das Leben scheint für Henri und Louise weder Hochs noch Tiefs bereitzuhalten. Da kommt ein Brief von Leopold. Leopold, seit der Schulzeit ein Freund von Henri, von diesem immer gehänselt und als Trottel bezeichnet, gibt sich die Ehre, das Ehepaar zum nächsten Sonntag zum Mittagesssen einzuladen. Das wäre nun an und für sich nichts Besonderes. Aber erstens hat der "Trottel" Leopold seit zehn Jahren nichts mehr von sich hören lassen. Und zweitens enthält sein Brief ein P.S.: "Ich möchte Euch eröffnen, daß ich nicht mehr allein lebe. Ich habe eine junge Gefährtin und ich hoffe, Louise und Du, Ihr werdet beide keinen Anstoß daran nehmen, daß wir drei nicht miteinander allein sind ..." Henri ist sprachlos. Dieser schwächliche, schüchterne, ausdruckslose, unscheinbare, ältliche Leopold hat eine Geliebte gefunden. Eine junge Geliebte! Natürlich wird sie häßlich und dumm sein. Trotzdem ... der Neid beginnt, seine Fangarme nach Henri auszustrecken. Auf jeden Fall werden sie die Einladung annehmen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Sender Freies Berlin 1965
  • Erstsendung: 24.05.1966 | SFB 1 | 41'20

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