ARD-Hörspieldatenbank

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Kurzhörspiel



Lutz Besch

Nach dem Tage, an dem das Fernsehen kam



Regie: Rolf von Goth

Auf dem Friedhof hat die Familie Oma Wieberneit kennengelernt, die alte Dame zum Kaffee gebeten, ihr ein bißchen Nestwärme neben der Trostlosigkeit des Altenheims verschafft. Das Fernsehen greift diese praktische Seniorenhilfe auf, die Männer mit Mikro, Kamera und Kabeln stellen die ganze Wohnung auf den Kopf, ein Drei-Minuten-Film wird gedreht; die Oma muß sogar mit dem Bügeleisen demonstrieren, daß ihre Arbeitskraft noch gebraucht wird. Als der Film dann läuft, ist die Familie eher enttäuscht. Denn die alte Dame mit ihren rührenden Runzeln steht im Mittelpunkt des Interesses, die Eitelkeit der Familie wird kaum befriedigt. Und als die Presse die Sache gar noch aufgreift und der Vater vor einem Frauenverein sprechen muß, stört die alte Frau nur noch. Man ärgert sich über den Rummel und genießt ihn dennoch. Und die lästige Oma wird nicht mehr eingeladen. Das Kind, das man während der Fernsehaufnahmen zur Klavierstunde geschickt hat, macht seine Beobachtungen und analysiert das merkwürdige Verhalten der Erwachsenen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Günter PfitzmannEr
Brigitte GrothumSie
Torsten SenseKind


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Sender Freies Berlin 1974

Erstsendung: 07.12.1974 | 27'00

Darstellung: