ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Stunde der Liebe
Sieben Szenen für Rundfunk
Technische Realisierung: Walter Jost, Bittermann
Regieassistenz: Helmut Walbert
Regie: Otto Düben, Franz Xaver Kroetz
Eine echte Entdeckung sind zwei Originalhörspiele des großen österreichischen Dramatikers Ödön von Horvath, die bis zur Edition des Bandes IV seiner "Gesammelten Werke" unbekannt waren. Die abgedruck ten Versuche des Volksstückeschreibers ("... nur möglich durch eine sensationelle radiotechnische Erfindung, die es uns eben ermöglicht, jeden Menschen, wo wir nur wollen, zu belauschen - und zwar, ohne daß dieser Mensch auch nur den leisesten Verdacht verspüren könnte, daß er belauscht wird ...") datieren aus den Jahren 1929/30. 45 Jahre mußten diese beiden Manuskripte Horväths darauf warten, von einer Rundfunkanstalt produziert zu werden. Sie müssen in der Tat ihrer Zeit weit voraus gewesen sein, denn sowohl in ihrer Form wie in ihrem Gehalt sind sie auch heute noch ausgesprochen modern. Die Zeit- und Gesellschaftskritik liegt im Volkstümlichen und Humoristischen versteckt, aber die witzige Form täuscht nicht über die pessimistische und kritische Betrachtungsweise des Dichters hinweg. Es handelt sich um die Hörspiele "Der Tag eines jungen Mannes von 1930" und "Die Stunde der Liebe".