Originalhörspiel
Autor/Autorin:
René de Obaldia
Die Tränen des Blinden
übersetzt aus dem Französischen
Übersetzung: Maria Frey
Technische Realisierung: Reinhard Krawulsky
Regie: Günther Sauer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Johannes Schauer Der Blinde Wolfgang Schirlitz Der Professor Udo Vioff Der junge Soldat Brigitte König Ehefrau Heinz Pielbusch Ehemann Siegfried Nürnberger Väterliche Stimme Elisabeth Kuhlmann Ein Weib Anna Teluren Frau von Welt Marianne Lochert Dirne Gerhard Retschy Polizist Werner Xandry Greis/Autofahrer Hans Richter Prediger Ursula Dirichs Verrückte Marianne Mosa Junge Frau Heinz Stoewer Zweiter Mann Friedel Weih Schluchzende Frau/Hundebesitzerin Cornelia Menzel Mutter/Andere Frau von Welt Lars Doddenhof Peter Schmitz Jan Jürgens Theo Ennisch Walter Flamme Rainer Luxem Erwin Scherchel Maria Madlen-Madsen
Über den Platz vor der Pariser Oper tost der Verkehr; kaum
jemand hört die Stimme eines blinden Mannes, der die
Fahrbahn überqueren möchte; Autofahrer werfen sich Schimpfwörter
an den Kopf, in einem nahen Hörsaal doziert ein Professor
umständlich über die Zerstörung der Gattung Mensch;
Zeitungsverkäufer brüllen den ewigen Kanon ihrer Schlagzeilen,
ein Chor von Klagerufern bettelt um Gottes Erbarmen. Wer dem
Tumult der Stadt entkommt und in die Stille ländlicher
Vororte eintauchen will, muß erleben, wie diese vom
infernalischem Lärm der Düsenflugzeuge zerrissen wird; der
Blinde am Place de l'Opera wartet vergeblich darauf, daß
irgend jemand ihn am Arm nimmt und führt; im Getöse der
Stadt bricht er in eine wilde Anklage aus; Rene de Obaldia
montiert in seinem Hörspiel "Die Tränen des Blinden" aus Fetzen
der Wirklichkeit eine Wortoper, die das, was sie darstellt,
zugleich kritisiert.
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk 1964
- Erstsendung: 12.10.1964 | hr1 | 44'45