ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Carl Djerassi, Roald Hoffmann

Oxygen

übersetzt aus dem Amerikanischen


Übersetzung: Edwin Ortmann

Komposition: Michael Riessler

Technische Realisierung: Jonas Bergler


Regie: Hein Bruehl

Im Dezember 2001 feiert die Königlich-Schwedische Akademie das hundertjährige Bestehen des Nobelpreises, und anlässlich dessen soll ein Retro-Nobelpreis verliehen werden - für herausragende Leistungen aus der Zeit, bevor es den Nobelpreis gab. Das Chemiekomitee der Akademie beschließt, sich mit der Entdeckung des Sauerstoffs zu befassen, denn diese läutete die Chemische Revolution ein. Vor 1901, meint das Komitee, waren die Entdeckungen ebenso unkompliziert wie ihre Entdecker: "Wissenschaftler benahmen sich noch wie Gentlemen." Diese Vermutungen werden jedoch schnell widerlegt: die "Gentlemen" aus dem Jahr 1777 - und die Frauen an ihrer Seite - waren verstrickt in Eitelkeiten, Intrigen und Geheimniskrämereien. Das Hörspiel orientiert sich an historischen Figuren - wie zum Beispiel dem französischen Chemiker Antoine Lavoisier, der als Entdecker des Oxygens gilt. Dieser Entdeckerstatus Lavoisiers allerdings ist heftig umstritten: Lavoisier erfährt nämlich bereits 1774 von der Erzeugung eines "neuen Gases" durch den Geistlichen Priestley. Fast gleichzeitig bekommt er Post von einem schwedischen Apotheker namens Scheele: dieser legt Lavoisier dar, wie man den "Lebensspender Sauerstoff" erzeugt. Scheele hatte die erforderlichen Experimente bereits vor Jahren durchgeführt, jedoch nie veröffentlicht. Der Geistliche und der Apotheker aber gründen ihre Entdeckungen auf eine falsche Theorie, die erst Lavoisier widerlegt. Das Chemiekomitee steht vor einer schwierigen Frage: Was ist überhaupt eine wissenschaftliche Entdeckung? Was ist, wenn jemand seine eigene Entdeckung gar nicht versteht? Oder wenn er sie, wie der Apotheker Scheele, nicht veröffentlicht?

Carl Djerassi, geboren in Wien und aufgewachsen in den USA, ist Schriftsteller und vielfach ausgezeichneter Professor für Chemie an der Stanfort University; u.a. erhielt er, als "Vater der Pille", die National Medal of Science. Literarisch hat er sich der "Science in Fiction" verschrieben, einer realistischen Prosa, die sich mit den persönlichen Konflikten der Wissenschaftler auf dem Weg zur Erkenntnis auseinandersetzt. Der WDR produzierte zuletzt Djerassis Hörspiel "Unbefleckt - Sex im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" (WDR 2001).

Roald Hoffmann, geboren in Polen, aufgewachsen in den USA, ist einer der hervorragendsten Chemiker Amerikas, ausgezeichnet mit 26 Ehrendoktoraten und 1981 mit dem Nobelpreis für Chemie. Zudem ist er Autor mehrerer Gedichtbände und Sachbücher.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Wolf-Dietrich SprengerErzähler
Götz SchulteAntoine Lavoisier
Christian BerkelJoseph Priestley
Verena von BehrMary Priestley
Hansa CzypionkaCarl Wilhelm Scheele
Katherina LangeSara Margaretha Pohl
Peter FitzProf. Bengt Hjalmarsson
Friedhelm PtokProf. Sune Kallstenius
Monika HansenProf. Astrid Rosenquist
Christian BrücknerProf. Ulf Svanholm
Annett KruschkeUlla Zorn


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2001

Erstsendung: 12.12.2001 | 22:00 Uhr | 74'05


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • Hörspiel-Download: WDR 2015


REZENSIONEN

  • Frank Olbert: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12.12.2001.

Darstellung: