Originalhörspiel

Autor/Autorin: Michael Naura

Der lange Sturz

Eine szenische Phantasie über Chet Baker

Komposition: Michael Naura, Herbert Joos, Wolfgang Schleiter
Redaktion: Sibylle Becker-Grüll
Technische Realisierung: Christian Kühnke, Michael Plötz, Kerstin Heikamp
Regieassistenz: Gabriele Roosch

Regie: Hans Gerd Krogmann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Ulrich MatthesChet Baker
    Marlen DiekhoffBaker's Mutter
    Franz-Josef SteffensBaker's Vater
    Christiane LeuchtmannSherry
    Wolf AniolGerry Mulligan
    Siegfried W. KernenSprecher
    Hermann LausePressesprecher Gottes
    Katja BrüggerBarfrau
    Michael GerlingerPolizeiarzt
    Gerold StröherPolizist
    Kerstin HilbigZimmermädchen
    Douglas WelbatHotelbesitzer

"Ein Sinfonieorchester. da sitzen sie nun. Reinlich und schwarz gekleidet. Sie stieren in die Noten. Sie warten auf den Einsatz. Chet Baker, der amerikanische Jazztrompeter, war der Gegenentwurf zu dieser bürgerlichen Idylle. Er war der entrückte Schmerzensmann der Sucht. Aber noch im Sturz war seine Musik groß. Sie spiegelte sein Leiden, und sie gab eine Projektionsfläche für die Betrübten unserer Zeit ab. Ich kannte Baker persönlich. Für mich ist der Trompeter ein Spender von Trost angesichts des Terror Kingkongs, der in Manhattan die Hochtürme wie Zigarren pafft." (Michael Naura) In der "szenischen Phantasie" verschmelzen rauschhafte Wortexzesse und fiktive Erinnerungspartikel aus Chets Leben mit wunderbarem Jazz von und mit Michael Naura, Herbert Joos und Wolfgang Schlüter zu einer Hommage an den großen Jazzmusiker, der am 13. Mai 1988 bei einem Sturz aus dem Fenster zu Tode kam.

Weitere Informationen
Michael Naura, geboren 1934 in Klaipeda/Memel, lebte ab 1940 in Berlin. 1953 ging er mit eigenem Jazz-Ensemble "on the road". Ab 1966 trat er mit Peter Rühmkopf und Wolfgang Schlüter in "Jazz und Lyrik" auf. Von 1971 bis 1999 leitete er die NDR-Jazzredaktion. Er lebt als Jazzkomponist, Publizist und Autor in Hamburg und Nordfriesland. 1999 erschien sein "Kleines Wörterbuch der Tonkunst".

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 2002
  • Erstsendung: 14.04.2002 | NDR 4 Info | 21:05 Uhr | 56'33

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: NDR Audio bei Hoffmann und Campe 2002

Rezensionen (Auswahl)

  • Anja-Rosa Thöming: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12.04.2002. S. 50.
  • Konrad Heidkamp: In: DIE ZEIT. 2002/32 (zur CD-Edition)

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