Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Dacia Maraini

Der Taubenmann oder Berichte über den Einbruch der Dunkelheit

Vorlage: Kinder der Dunkelheit (Erzählungen, italienisch)
Übersetzung: Margareth Obexer
Technische Realisierung: Gertrudt Melcher, Mechthild Austermann
Regieassistenz: Katrin Schnell

Regie: Claudia Johanna Leist

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hannelore HogerAdele Sofia
    Peter DavorMarra
    Thomas MeinhardtPolizist
    Lena StolzeMutter (Gramm)
    Malte SelkeGramm
    Gregor HöppnerVater (Gramm)
    Marianne RogéeTolla
    Walter RenneisenTaubenmann/Crinale
    Christoph LuhserXhuvan
    Johanna BergmannViolca
    Gina SchmitzCate
    Rosel ZechMa
    Thomas AnzenhoferGheorgy
    Dieter JunckZwerg
    Götz ArgusGino

Am liebsten beobachtet der siebenjährige Gram, von seinen Eltern oft allein gelassen, von seinem Balkon aus die Tauben im Park. Eines Tages steht vor ihm der "Taubenmann" und lockt ihn zu sich. Wenig später wird Gram vergewaltigt und erwürgt aufgefunden. Dacia Maraini hat in diesem neuen Hörspiel drei Fälle differenziert dargestellt, die Gewalt gegenüber Kindern zum Thema haben. Die Fälle sind ganz unterschiedlich, das Unfassbare der Gewaltanwendung bleibt jedoch gleich. Es ist der Autorin, die für dieses Buch 1999 mit dem renommiertesten italienischen Prosapreis, dem "Premio Strega" ausgezeichnet wurde, auf äußerst sensible Weise gelungen, nicht das Spektakuläre herauszustellen, sondern die Verletzlichkeit des Kindes nachzuzeichnen. Alle Fälle basieren auf authentischen Vorkommnissen in unterschiedlichen Regionen Italiens. Einzig die Kommissarin Adele Sofia ist von der Autorin erfunden. Sie verbindet nicht nur die einzelnen Fälle, sondern lässt Hoffnung, dass Gewalt gegen Kinder durch Beherztheit und Unerbittlichkeit eingedämmt werden könnte.

Weitere Informationen
Dacia Maraini, geboren 1936 in Florenz als Tochter des renommierten Japanologen Fulvio Maraini, musste aufgrund der Kriegskonstellation, ihre frühe Kindheit in einem japanischen Internierungslager verbringen. Bereits Ende der Sechziger Jahre wurde sie bekannt durch ihre kämpferisch-feministischen Romane und Theaterstücke ("Ein Zug nach Helsinki", "Erinnerungen einer Diebin" oder "Suor Juana"). Nationale und internationale Auszeichnungen begleiten ihren Weg zu einer Autorin von Weltrang, deren Thematik die rein feministischen Bezüge längst hinter sich gelassen hat. Zuletzt brachte der WDR von ihr "Zeit der Zärtlichkeit" (1999).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 2002
  • Erstsendung: 17.04.2002 | 22:00 Uhr | 54'05

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